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Aufsichtsbehörde fordert Unverzügliche Brandschutzumbauten im Gebäude der Kita „Max und Moritz“ in Altenplathow

Seit Jahren schiebt die Stadt die Sanierung der Kita „Max und Moritz“ in Altenplathow vor sich her. Jetzt geht das nicht mehr. Die untere Baubehörde fordert dringende Brandschutzumbauten ein.

Von Susanne Christmann 10.05.2021, 14:38
Als Ritter und Burgfräuleins verkleidet feiern die Kinder den 40. Geburtstag ihrer Kita.
Als Ritter und Burgfräuleins verkleidet feiern die Kinder den 40. Geburtstag ihrer Kita. Foto: Mike Fleske

Genthin

Dass an dem Gebäude ihrer Kita „Max und Moritz“ so ziemlich alles sanierungsbedürftig ist, wissen vielleicht die Erzieherinnen. Die Knirpse kommen jeden Tag gern hierher und gucken nicht hinter die bunt gestalteten Wände und die Fassade. Ganz besonders in der vergangenen Woche, als eine große Geburtstagsfeier anstand: die Einrichtung wurde 40 Jahre alt. Als Ritter und Burgfräuleins verkleidet übten sie sich dabei in allerlei Streichen. Schließlich haben das Max und Moritz, die Namensgeber ihrer Kita, auch gemacht.

Derweil haben die verantwortlichen Erwachsenen in der Stadtverwaltung jetzt jede Menge zu tun. Denn der seit mehreren Jahren bestehende Sanierungsrückstau, das Vor-sich-Herschieben in den jährlichen Haushaltsberatungen, ist an einem Punkt angelangt, wo es nicht mehr so weiter gehen kann. Das ist den Ausführungen zum Antrag der Stadtverwaltung, Fachbereich Bau zu entnehmen, der am 20. Mai bei der nächsten Stadtratssitzung auf der Tagesordnung steht und beschlossen werden soll. Denn am dringendsten sind notwendige Brandschutzumbauarbeiten. Für die braucht es eine Finanzierung in Höhe von 210.000 Euro, die nicht im aktuellen Haushalt eingestellt ist, also außerplanmäßig aufgenommen werden müsse.

Nutzungsuntersagung droht

Auf Umsetzung dringe, so die Beschlussvorlage, die Bauaufsichtsbehörde. Denn ihrer Ansicht nach stellen die vorhanden Brandschutzmängel eine unmittelbare Gefahr dar, die sogar eine Nutzungsuntersagung rechtfertigen würde. Sollten die Mängel nicht so schnell wie möglich beseitigt werden, drohe die untere Bauaufsichtsbehörde mit „ordnungsbehördlichen Schritten“. Sage und schreibe sechs Jahre alt ist die Baugenehmigung, eine nochmalige Verlängerung werde nicht mehr genehmigt.

Der Sachverhalt ist eindeutig

„Der Sachverhalt ist eindeutig“, sagte bei der Vorberatung im Bildungs-, Kultur- und Sozialausschuss der Vorsitzende Gordon Heringshausen knapp dazu und gab eine einstimmiges Votum für den Beschluss und die einzelnen Punkte dazu zu Protokoll. Aus Brandschutzgründen müssen also die 35 Innentüren erneuert werden. Acht neue Innenfester, festverglast, sind einzubauen. Die zweiflügligen Brandschutztüren in den Fluren brauchen integrierte Feststellanlagen samt Rauchmelder. An der Treppenanlage, der Podestgestaltung vor den Türen, sind Betonarbeiten nötig. Die Bodenbeläge auf den Flucht- und Rettungswegen sollten erneuert werden. Die Rauch- und Wärmeabzugsanlage an der Lichtkuppel braucht eine Überarbeitung. Schließlich muss auch die Hausalarmanlage auf den neuesten, brandschutztechnischen Stand gebracht werden.

Sind die Brandschutzumbauten erledigt, steht die bauliche Instandsetzung an. Kostenumfang: 980.000 Euro. Für Dachdeckerarbeiten, die Sanierung der Fassade mit Wärmedämmung, die Erneuerung der Heizungs- und Sanitäranlagen, maler- und Belags- und Elektroarbeiten. Auch im Sinne eines wirtschaftlichen Weiterbetriebes seien diese Sanierungsarbeiten notwendig. Denn die vorhandenen Kita-Plätze in der Stadt Genthin sind derzeit 98,1 Prozent ausgelastet.

Erst Brandschutz, dann Gebäudesanierung

Aber: Aus der 6. Regionalisierten Bevölkerungsprognose sei abzulesen, dass bis zum Jahr 2030 etwa 150 Betreuungsplätze weniger benötigt würden. Daran müssten sich dann auch die Entscheidungen für oder gegen Investitionen orientieren. Heißt: Aufgrund der aktuellen Auslastung sind zumindest die Brandschutzarbeiten unverzüglich umzusetzen. Die Sanierungsarbeiten am Gebäude müssten sich aber genauso unverzüglich anschließen.

Viel Spaß ist angesagt beim Angeln der Hühner, wie Max und Moritz bei Witwe Bolte aus dem Schornstein.
Viel Spaß ist angesagt beim Angeln der Hühner, wie Max und Moritz bei Witwe Bolte aus dem Schornstein.
Foto: Mike Fleske