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Freizeit Varianten für Genthiner Skateranlage: Optimal bis mäßig

16.04.2021, 15:44

Genthin (is)

Mit der Vorlage von sieben Standortvarianten für eine zukünftige Skateranlage liefert jetzt das Genthiner Rathaus. Wie angekündigt werden sie in der nächsten Woche auf der bevorstehenden Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses vorgestellt. Im Vorfeld hatte die Verwaltung klar gemacht, dass eine Erweiterung der bestehenden Anlage an der Keplerstraße grundsätzlich nicht in Frage komme. Diese Anlage, gebaut Anfang der 2000er Jahre, entspricht nicht mehr dem Standard. Die Mängelliste, mit der sie behaftet ist, ist lang. Anwohner des angrenzenden Wohngebietes führen noch dazu seit langem Beschwerden über Lärmbelästigung. Mit der Wahl eines neuen Standortes sollen zukünftig solche Konflikte von vorn herein vermieden werden. Die Verwaltung gibt den Stadträten nun eine lange Liste mit Vor- und Nachteilen der einzelnen Standortvarianten als Entscheidungshilfe an die Hand.

Variante 1: Volkspark Altenplathow

Nicht nur für die Jugendlichen des Morus-Hauses bleibt der Volkspark der Favorit unter den Standortoptionen, unter anderem auch aufgrund der räumliche Nähe von Jugendeinrichtung und Park. Für das Morus-Haus ist deshalb gut vorstellbar, die Skateranlage auch zu betreuen. Für den Park, das gibt die Verwaltung jedoch zu bedenken, seien hohen Ansprüche des Natur- und Denkmalschutzes zu betrachten. Die Skateranlage in den Park zu integrieren, für den gegenwärtig ein Nutzungskonzept erarbeitet wird, könnte möglicherweise das Vorhaben verteuern.

Chancen: aussichtsreich

Variante 2: Schule „Am Baumschulenweg“

Der Standort punktet mit seiner Nähe zur Schule. Für die Verwaltung ist gut vorstellbar, dass hier Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen werden könnten, die möglicherweise in den Sportunterricht integriert werden. Als weiteres Plus verzeichnet dieser Standort einen Abstand zur Wohnbebauung von zirka 140 Metern. Mit geräuscharmem Beton und einem Pflanzstreifen, auf dem Bäume gepflanzt werden, könne nach Auffassung der Verwaltung für zusätzlichen Schallschutz gesorgt werden. Der Standort auf dem Gelände der Sekundarschule ist für die Verwaltung das „heiße Eisen“ unter den insgesamt sieben Standortoptionen.

Chancen: optimal

Variante 3: Bereich Rodelberg

Die Fläche bietet sich an, weil sie sich im Eigentum der Stadt befindet. Die Verwaltung sieht aber auch etliche Nachteile anderen Standorten gegenüber. Der Bereich hat aufgrund seiner Abgeschiedenheit schlechte Karten. Eine Skateranlage in diesem Bereich könnte auch Jugendliche anziehen, die weniger am Sport interessiert sind. Vandalismus sei hier nicht auszuschließen, befürchtet die Verwaltung. Chancen: schlecht

Variante 4: Bereich Wagnerstraße

Der in Frage kommende Bereich Wagnerstraße/Gewerbegebiet Nord, er befindet sich im Eigentum der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG), erhält Punktabzug aufgrund seiner Nähe zur nächsten Wohnbebauung. Diese Wohnbebauung wurde wegen der Nachbarschaft mit umliegendem Gewerbe hier allerdings als Mischgebiet eingestuft. Der Schutz vor Lärm ist damit nicht so streng geregelt wie in einem reinen Wohngebiet.

Chancen: mäßig

Variante 5: Nähe Birkheide

Die städtische Fläche Gewerbegebiet Süd/Nähe Birkheide kann es voraussichtlich nicht mit den anderen Optionen aufnehmen. Mit einer großen Nähe zur Wohnbebauung wäre der Ärger mit Anliegern vorprogrammiert. Chance: Null

Variante 6: Genthin -Süd/Nähe Baustoffhandel

Um die Fläche nutzen zu können, müssten zunächst Gespräche mit Privatpersonen und dem Landkreis als Eigentümer geführt werden. Diese Flächen hätten den Vorteil, gut erreichbar zu sein, legt die Verwaltung dem Ausschuss nahe. Chancen: vage

Variante 7: Zwischen Brücke und Parkplatz Mützelstraße

Der Vorteil, dass sich der Bereich zwischen Fußgängerbrücke Uhlandstraße und Parkplatz Mützelstraße im städtischen Eigentum befindet, wird überschattet durch die Ansage, dass es hier ungünstige Baugrundverhältnisse gebe, die irgendwann die Kosten für die Anlage in die Höhe treiben könnten.

Chance: sehr unwahrscheinlich.

Kostenschätzungen für den Neubau eines Skaterparks einschließlich Planung gehen bisher von zirka 244?000 Euro aus, wobei es verschiedene Fördermöglichkeiten gibt. Im Haushalt 2021 hat das Projekt noch keine Berücksichtigung gefunden. Bisher orientiert sich die Genthiner Verwaltung für die neue Skateranlage an einer benötigten Fläche von zirka 20?Mal 20 Metern. Sie lehnt sich damit an die Skateranlage in Burg an, die auch von Genthiner Jugendlichen häufig genutzt wird.

Die moderne und anspruchsvolle Anlage in der Kreisstadt entstand im Zuge der Landesgartenschau im Jahr 2018 im Goethe-Park unmittelbar am Bahnhof.