"Aktionstag saubere Hände" im Johanniter-Krankenhaus Genthin Waschen gehört zum A und O der Hygiene
Das Krankenhaus macht krank - so lautet ein weit verbreitetes Vorurteil in Deutschland. Damit es nicht so weit kommt, gibt es den "Aktionstag saubere Hände" im Klinikum Genthin. Denn meist reicht schon die Desinfektion der Hände, damit Viren keine Chance haben.
Genthin l Der "Aktionstag saubere Hände" am Mittwoch diente der Aufklärung. Im Flur des Johanniter-Krankenhauses waren mehrere Stationen aufgebaut. Zuerst konnten Schwestern und Ärzte unter einer UV-Lampe prüfen, ob sie ihre Hände lückenlos desinfiziert haben. Anschließend gab Schwester Ines eine Aufklärung über Mikrobiologie. Bei den Vertretern verschiedener Desinfektions- und Pflegemittelhersteller wurde eine Messung des Oberflächenhautfettbildes erstellt. Außerdem gab es Produktproben und weiterführende Informationen. Seit Einführung des Aktionstages 2008 ist der Verbrauch von Desinfektionsmitteln in Krankenhäusern in ganz Deutschland um 36 Prozent gestiegen. "Damit kann das Problem mit Keimen auf ein Mindestmaß verringert werden", weiß Hans-Gideon Kückelhaus, Chefarzt der Unfallchirurgie. So genannte multiresistente Viren sind dafür verantwortlich, dass sich Patienten im Krankenhaus mit unangenehmen Erkrankungen anstecken. Dabei kommen diese doch eigentlich in die Klinik, um gesund zu werden. "Patienten, besonders diejenigen aus den Altenheimen, bringen häufig schon Keime mit", erzählt Dr. Kückelhaus. Die sicherste Methode, um dem Risiko entgegen zu wirken: Schwestern und Ärzte desinfizieren sich vor und nach jedem Patientenkontakt die Hände. "Das ist die einfachste und günstigste Präventivmaßnahme", erzählt Hygieneschwester Ines Konschake.
Sie sorgt in Genthin dafür, dass hygienische Standards eingehalten werden. Ihre tägliche Arbeit besteht aus Kontrollbesuchen auf den Stationen und der Veranstaltung von Workshops und Seminaren für die Mitarbeiter.
Desinfektionsmittel nichts für Hausgebrauch
Auch wenn die Desinfektion der Hände in der Klinik unerlässlich ist, für den Hausgebrauch sind die aggressiven Mittel vollkommen unnötig. "Im schlimmsten Fall führt der zu häufige Einsatz von Desinfektionsmitteln zu einer Immunität", erzählt Ines Konschake. Sie rät daher von Seifen einschlägiger Hygienemittelhersteller ab. "Wer sich zu Hause normal die Hände wäscht, ist gegen alles gewappnet."