Museum Böckwitz Geschichte und Geschichten
Böckwitz
Von Markus Schulze
Auf ein Neues heißt es für den Museumsverein in Böckwitz. Am 11. April soll die neue Saison eröffnet werden, sofern nichts dazwischenkommt. Denn Corona lässt vieles im Ungewissen.
Der neue Vorstand stellte aber schon 2020 unter Beweis, mit Widrigkeiten zurechtzukommen und die Entwicklung des Museums vorantreiben zu wollen. Diesen Eindruck gewann bei einem Besuch im Herbst auch Gifhorns Landrat Andreas Ebel, der mit Komplimenten wie „jung“ und „innovativ“ nicht geizte und spürte, dass durch den Verein, der 2019 noch kurz vor dem Aus stand, ein Ruck gegangen ist. Abzulesen ist das auch an der Mitgliederzahl, die sich seitdem auf 62 verdoppelt hat.
Somit geht es Stück für Stück voran. „Seit kurzem haben wir im Museum einen Internet-Anschluss“, nennt Beisitzer Nico Ludwig ein Beispiel. Überhaupt soll alles moderner und besucherfreundlicher werden.
Es könnten berührbare Bildschirme aufgestellt oder Exponate mit sogenannten QR-Codes versehen werden, damit Informationen per Knopfdruck oder Handy abgerufen werden können.
Ludwig hebt hervor, dass der Museumsverein den Fundus nicht nur katalogisieren, sondern auch für Besucher und andere Zwecke aufbereiten möchte. „Das ist aber nicht so einfach“, gibt er zu. Unterstützung soll von der Universität in Hannover kommen. Längst hat es dazu Gespräche gegeben. „Die versuchen noch, dafür Gelder zu bekommen“, weiß Ludwig. Frühestens könnte damit nach dem Sommer begonnen werden.
„Der große Vorteil unseres Museums“, so sagt der Beisitzer, „ist, dass wir hier nicht nur Geschichte haben, sondern auch Geschichten“, geliefert von den Mitgliedern und Besuchern. „Jeder hat seine eigenen Erinnerungen“, berichtet Ludwig, der von den Gesprächen immer wieder fasziniert ist.
Bewahren ist das Ziel
Diese Geschichte(n) zu bewahren, ist das vordergründige Anliegen der Vereinsmitglieder, die es schlichtweg schade finden würden, wenn alles in Vergessenheit geriete. Positiv wäre, wenn das Museum nicht nur von den Beetzendorfer Gymnasiasten, die jährlich zu Gast sind, sondern auch von anderen Schülern aus Sachsen-Anhalt und Niedersachsen aufgesucht würde.
Wichtig ist es aber auch, über den Tellerrand zu blicken. Darum wurden 2020 Radtouren und Wanderungen eingeführt, die sich prompt größter Beliebtheit erfreuten und deshalb auch 2021 zum Programm gehören sollen.
Insgesamt sind vier Wanderungen und zehn Radtouren geplant, darunter – und das ist neu– auch eine Mountainbike-Tour sowie eine Nachtwanderung. Neben Nico Ludwig und Ulrich Lange werden die Radtouren künftig auch von Klaus Lessing, Jürgen Wiswedel und Doreen Fiedler organisiert. Bei den Radtouren ist laut Ludwig eine Kooperation mit dem SV Tülau/Voitze und dem FC Brome angedacht, um grenzübergreifende Angebote zu schaffen.
Im Museumsverein hoffen alle, dass die Termine stattfinden können und Corona nicht dazwischenfunkt. Fest steht bereits, dass die Nachtwanderung nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt vom 26. März auf den 30. April verschoben werden muss, wie Ludwig mitteilt.