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Kunstaktion 100 Boote mitten im Huy-Wald?

Ein ambitioniertes Kunstprojekt will in Halberstadt ud Huy-Neinstedt auf die zunehmende Wasserknappheit hinweisen. Gesucht werden dafür noch tatkräftige Mitmacher.

Aktualisiert: 14.07.2021, 11:59
Kameramann Mirko Beutler begleitet das Projekt  ?Keine Handbreit Wasser? filmisch.
Kameramann Mirko Beutler begleitet das Projekt ?Keine Handbreit Wasser? filmisch. Foto: Jörg Loose/Agentur Ideengut

Halberstadt (vs) - Die Grundwasservorräte der Erde sind endlich. In vielen Regionen der Welt sinken die nutzbaren Wasserreservoirs. Die Folgen für die Menschen weltweit sind dramatisch. Ein interkulturelles Kunstprojekt will auf die regional und weltweit sinkenden Grundwasserspiegel aufmerksam machen, deren Folgen man im Harz und und im Huy bereits sichtbar erkennen kann.

Die Aktion dafür wird spektakulär. Unter dem Titel „Keine Handbreit Wasser“ werden 100 historische Holz-Paddelboote über den Huy getragen und in einer Ausstellung gezeigt.

Scheune als Ziel

Die 100 Holz-Paddelboote werden am Samstag, 24. Juli, von rund 180 Freiwilligen knapp 15 Kilometer von Halberstadt nach Huy-Neinstedt getragen. Dort werden die Boote in einer leerstehenden Scheue hängend installiert.

Die Träger sind Schüler, Studenten, Landwirte, Naturschützer, Ökologen, interessierte Einwohner des Landkreises Harz und Menschen mit Migrationshintergrund, wie Ute Huch vom Vorbereitungsteam des Kunstprojektes berichtet.

Die 100 Boote gehören zu einer privaten Sammlung, die für diese Aktion zur Verfügung gestellt wird. Über Jahrzehnte hatte der in Halberstadt ansässige Architekt Christof Hallegger diese Boote zusammengetragen. Die leerstehende Scheue in Huy-Neinstedt gehört dem Künstler Hans-Hermann Richter.

Diskussionsrunden zum Thema

Im Rahmen der Ausstellung, die am 29. August eröffnet und bis Oktober 2021 in Richters Scheune in Huy-Neinstedt zu sehen sein wird, sollen mehrere Podiumsgespräche veranstaltet werden. Landwirte, Naturschützer und Ökologen werden auf diesen Veranstaltungen über das Thema Wasserknappheit in der Welt und deren Folgen diskutieren.

Diese Themen, Ideen und daraus resultierende Anregungen und Arbeiten bilden die Grundlage für die Ausstellung in der Scheune, die laufend ergänzt und erweitert wird, erläutert Ute Huch weiter.

Das Projekt „Keine Handbreit Wasser“ wurde von der Halberstädter Künstlerin Ilka Leukefeld, die 26 Jahre in London wirkte, in enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hülsdell und Hallegger und dem Projekt LeaderRegion „Rund um den Huy“ entwickelt.

Anmeldung per Mail

Unterstützung erfährt das Projekt durch eine Förderung der Europäischen Union mit Leader und CLLD durch den Europäischen Sozialfonds ESF.

Aber warum müssen für solch ein Thema Boote durch den Wald geschleppt werden? „Die Boot-Karawane am 24. Juli symbolisiert eine Gemeinschaft, die sich für Umweltschutz und Toleranz einsetzt“, erklärt Ute Huch das Ansinnen der ungewöhnlichen Aktion.

Es werden circa 180 Träger im Einsatz sein. Jede weitere helfende Hand ist sehr willkommen. „Wer die spektakuläre Aktion tatkräftig unterstützen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse info@keine-handbreit-wasser.com anmelden“, sagt Ute Huch.

Der Aufruf richte sich an Schulen und andere Institutionen, Menschen mit Migrationshintergrund, Künstler, Kulturschaffende und alle, die diesen Gedanken mittragen, dass Wasser und vor allem sauberes Trinkwasser ein hohes schützenswertes Gut sind.