Tourismus Welterbe lockt Gäste
Quedlinburg hat 2015 erneut mehr Besucher angelockt. Diese positive Bilanz konnte jetzt der Tourismuschef der Welterbestadt ziehen.
Quedlinburg l Auch ein sehr heißer Sommer 2015 habe den positiven Trend nicht bremsen können, bilanziert Thomas Bracht. Der Chef der Quedlinburg-Tourismus-Marketing GmbH (QTM) nannte jetzt die neuesten Zahlen. Sie basieren auf der soeben vom Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt veröffentlichten Zahlen für die Welterbestadt.
Danach konnte Quedlinburg trotz stagnierender Bettenzahl im Gegensatz zum Landkreis und dem gesamten Harz bei Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 1,4 Prozent verbuchen. Bracht: „Der Trend zum Urlaub der Deutschen im eigenen Land hält weiter an, auch wegen vieler internationaler Konflikte.“ Davon profitiere ebenfalls Quedlinburg.
Insgesamt seien hier 59 meldepflichtige Beherbergungsbetriebe (ab zehn Betten) mit 2930 Schlafstätten registriert. Hinzu kämen seiner Schätzung nach noch 65 000 bis 70 000 Übernachtungen in Kleinbetrieben, vorwiegend Ferienwohnungen. Deren Existenz müsse nicht angezeigt werden.
Der Geschäftsführer: „Interessant ist ein Blick in Details der vielen Zahlen.“ So habe die Kernstadt mit ihren 42 meldepflichtigen Firmen (1644 Betten) um 3,6 Prozent zugelegt auf inzwischen 255 764 Übernachtungen. Thomas Bracht: „Besonders auffällig ist die Zunahme ausländischer Gäste um 21,6 Prozent.“
Sehr unterschiedlich habe sich die Entwicklung im vergangenen Jahr in den Ortsteilen gezeigt. Nach einem Plus von 24,5 Prozent in der Stadt Gernrode im Vorjahr sei sie wieder auf das Niveau von 2013 zurückgefallen.
Der QTM-Chef: „Um so erfreulicher war der Verlauf in Bad Suderode.“ Die nach der Schließung des Kurzentrums zunächst rückläufigen Übernachtungszahlen seien bereits 2014 um rund fünf Prozent gestiegen. 2015 habe sich ein weiteres Plus von 6,6 Prozent ergeben. Dies sei auf Investitionen von Vermietern in die Ausstattung ihrer Betriebe und das von der QTM über Bad Suderode hinaus erweiterte Marketing zurückzuführen.
Die stark gestiegene kostenlose Nutzung der Busse der Harzer Verkehrsbetriebe mit dem HATIX auf den den Kurort tangierenden Linien belege, dass sich die Struktur der Gäste verändert habe.
Thomas Bracht: „In einem nie dagewesenen Ausmaß gestaltete sich das Filmgeschäft im zurückliegenden Jahr.“ Neben der Produktion der neuen Staffel der ARD-Vorabendserie „Alles Klara“ habe es drei, zum teil sehr große Produktionen in der Welterbestadt gegeben. Dies sei der Auslöser für die Gründung der „Harz Film-Locations“ gewesen. Dort hätten sich die vier Städte Blankenburg, Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg mit zwei Werbeagenturen zusammengetan, um aktiv auf Akquise weiterer Film- und TV-Projekte zu gehen.
Intensiv werde bereits seit dem Sommer 2015 an den Internet-Auftritten der Stadt und der QTM gearbeitet, berichtete deren Geschäftsführer weiter. Erstes sichtbares Zeichen sei im Herbst die Umstellung von quedlinburg.de auf Seiten gewesen, die sich dem jeweils verwendeten Endgerät automatisch anpassen. Pünktlich zum ersten Advent habe die komplett überarbeitete Webseite adventsstadt.de zur Nutzung freigegeben werden können. In Kürze würden weitere Ergänzungen freigeschaltet. In Vorbereitung sei im Übrigen seit Sommer ein virtueller Stadtrundgang in einer völlig neuen Form.
Für dieses Jahr stünden eine Reihe von Neuerungen in den beiden Ortsteilen an, kündigte Bracht an. Wichtigste Vorhaben seien die Revitalisierung des Kurzentrums in Bad Suderode und des Objektes „Harzer Uhren“ in Gernode.
Bereits umgezogen sei die Gernrode-Information in größere Räume im Rathaus. Der Kulturlehrpfad werde nun endlich vervollständigt, beziehungsweise in Bad Suderode um zehn Standorte ergänzt. Letzteres könne im zweiten Quartal in Angriff genommen werden.
Ebenfalls in die Praxis umgesetzt werden solle die bereits seit einiger Zeit geplante erste Rad-Wanderkarte im Maßstab von 1:25 000. Darin würden auch die Anregungen aus dem gerade fertiggestellten Tourismuskonzept für den Harz aufgenommen.
Insgesamt sehe er den Fremdenverkehr in Quedlinburg gut aufgestellt. Thomas Bracht: „Ich rechne auch 2016 mit einem weiteren leichten Wachstum der Übernachtungszahlen in der Stadt.“
