Festakt und Tag der offenen Tür Amtsgericht Halberstadt feiert 100. Geburtstag
Halberstadt (je). Angst und Ohnmacht sollten Menschen beim Betreten des Halberstädter Justizpalastes empfinden, darum wurde er so pompös gebaut. Das war vor 100 Jahren. Ehrfurcht empfindet man beim Betreten des imposanten Baus heute noch. Gesetzesbrecher vielleicht sogar Angst. Gefühle, die Amtsgerichts-Direktor Frithjof Büttner total fremd sind, wie er gestern anlässlich des Festaktes zum 100. Geburtstag des Amtsgerichts betonte. "Ich freue mich jeden Tag aufs neue über das eindrucksvolle und wunderschöne Gebäude", betonte Büttner. Der empfing in den Vormittagsstunden Mitarbeiter, Rechtsanwälte und Polit-Prominenz zum Festakt, den der Singekreis des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums musikalisch bereicherte.
Halberstadts Oberbürgermeister Andreas Henke betonte, dass das Amtsgericht eine große Verantwortung "für das Funktionieren des Staates und für die Rechtsstaatlichkeit hat". Für die Kreisstadt sei es wichtig, dass hier neben dem Polizeirevier Harz und der Staatsanwaltschaft auch das Amtsgericht ansässig ist.
Ein besonderes Geburtstagskompliment sprach Sigrid Jaspers, Präsidentin des Landgerichts Magdeburg aus: "Das Amtsgericht Halberstadt ist das schönste Gericht in Sachsen-Anhalt."
Dass die "alte Dame" heute noch so gut drauf ist, dafür wurde in den zurückliegenden 20 Jahren viel getan. Ständigen Kämpfen um die finanziellen Mittel folgten umfangreiche Sanierungsarbeiten. Stolze 3,8 Millionen Euro flossen seit 1991 in große und kleine "Wellnesskuren", damit die "100-Jährige" fit für die Zukunft ist. Das vorerst letzte war der Einbau eines Aufzuges, um das Amtsgericht barrierefrei zu gestalten.