11. Kürbisfest in Bülstringen/ Evelyn Deumeland ist Siegerin der Kürbiskreationen 2011 Beim Feierabendbier ist Bauer auf der Suche nach einer Frau
Der Einfallsreichtum hat eine Heimat. In Bülstringen und Wieglitz wohnen viele kreative Köpfe, jedenfalls dann, wenn es darum geht, aus Kürbissen kleine Meisterwerke zu schaffen. Am Sonntag konnten sich Besucher des Ortes davon überzeugen.
Bülstringen. Etliche schlaflose Nächte hatte Bürgermeister Klaus-Dieter Garitz hinter sich, bis am Sonntag die 11. Auflage des Bülstringer Kürbisfestes steigen konnte. Denn in diesem Jahr hatte die Gemeinde den Hut der Organisation auf. Was es alles zu bedenken gibt, wenn so ein Fest vorbereitet und ausgerichtet wird, konnte der Ortschef erst einmal richtig einschätzen, als er selbst die Fäden in der Hand hielt.
"Als ich am Sonntagvormittag auf den Lindenplatz kam und noch kaum jemand seine Kürbiskreationen aufgebaut hatte, kamen mir schon Zweifel", sagte ein erleichterter Bürgermeister, als am Abend die Siegerehrung erfolgt war.
Denn auf die Bülstringer und Wieglitzer ist eben doch Verlass. So nach und nach verwandelten sie nicht nur den Lindenplatz, sondern ihr ganzes Dorf in eine Kürbisoase mit äußerst einfallsreichen Bildern und Gestaltungen mit den Früchten aus der Natur und anderen Materialien.
Die Kinderecke zeugte von großem Einfallsreichtum schon der jüngsten Einwohner. Ob Killerwurm, Urlaub mit der Aida auf dem Meer, die Pinguine von Madagaskar oder sogar eine Ortsansicht von Bülstringen - die kleinen Bastler bewiesen großes Talent.
Mit einem eigenen Bild beteiligte sich auch das Tierheim in Satuelle gemeinsam mit der Ohre-Schule Uthmöden an der Ausstellung.
Die besten Ideen entstehen in trauter Runde mit Freunden
Die Ideen für die Bilder entstehen oft am Stammtisch oder in trauter Runde mit Freunden. "In so einer Runde redeten wir über die alten Zeiten. Damals war ich in einem Turnverein. Da kam ich plötzlich auf die Idee, ein paar Turner zu kreieren", sagte Klaus-Dieter Garitz. Er bastelte einen Barren mit sportlichen Kürbisfiguren darauf. Ähnlich erging es Thomas Baldensperger, der seine Muppets-Show-Idee mit Kermit und Miss Piggy ebenfalls auf diese Weise entwickelte.
Den ganzen Nachmittag pilgerten ganze Familien durch Bülstringen, um alle Teilnehmer ausfindig zu machen. Der größere Teil der Bülstringer hatte nämlich vor den Grundstücken an den Straßen ausgestellt. Dem Zug durch den Ort schlossen sich auch die Jurymitglieder an, die in diesem Jahr die schwere Aufgabe hatten, die fünf ersten Plätze zu vergeben.
Nicht nur aus der Umgebung kamen die Besucher. "In jedem Jahr kommt schon am Morgen eine Frau aus Cottbus zu uns", erzählt Evelyn Deumeland. Die ältere Dame finde die Idee so toll, dass sie mit ihrem Fotoapparat durch Bülstringen zieht und alles fotografiert, was ihr besonders gut gefällt. "Später bekomme ich dann Post von ihr mit einer ganzen Reihe von Fotos", so die Kürbiskönigin, die in diesem Jahr ihren Vorjahrestitel wieder verteidigen konnte. "Ich hätte auch gern mal jemand anderen auf dem Thron gesehen", sagte sie nach der Prämierung. Doch wer ihre "Bauer-sucht-Frau"-Kürbiskreation gesehen hat, der versteht, warum die Jury sie wieder krönte. Ansprechend bemalt, bevölkert ein ganzer Viehbestand aus Kürbissen bis hin zur Vogelscheuche und den obligatorischen Raben sowie einer Storch-Frosch-Teichidylle ihre Einfahrt.
Auf dem Lindenplatz sorgten unterdessen die Heidetänzer aus Neuenhofe für Schwung und Unterhaltung. So viele Kuchen wie noch nie zuvor warteten am Nachmittag in der Landhausscheune auf Abnehmer. "Ein ganz herzliches Dankeschön allen Kuchenbäckern", konnte Bürgermeister Klaus-Dieter Garitz da nur noch sagen. Ebenso bedankte er sich bei der Auswertung bei allen Bülstringern und Wieglitzern, die sich mit ihren Einfällen am Kürbisfest beteiligt und vor allem bei den fleißigen Helfern, die alles mit vorbereitet hatten.
Ein stimmungsvolles Bild zeigte sich bei einbrechender Dämmerung bei all jenen Kürbisfreunden, die mit Kerzen und Lichterketten an ihren Häusern und in den Kürbissen zusätzlich für Hingucker sorgten.
Nach einem abschließenden Fackel- und Laternenumzug durch Bülstringen konnte sich Bülstringens Ortschef beruhigt zur Nacht betten. Die 11. Auflage des Kürbisfestes gelang ebenso gut wie ihre Vorgänger.