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Ausstellung in der Halberstädter Martinikirche anlässlich der Diakonie-Tage im Harzkreis Bilder spenden Menschen Mut

03.09.2013, 01:13

Anlässlich der DiakonieTage ist in der Martinikirche Halberstadt eine Ausstellung zu sehen. Ingolf Breiting zeigt dort Fotos und die Kreativgruppe der Diakonie-Werkstatt Zeichnungen.

Von Gerald Eggert

Halberstadt l Auch wenn die Diakonie-Tage 2013 unter dem Motto "Stark für die Region" erst am 7. September offiziell eröffnet werden, kann die aktuelle Ausstellung in der Martinikirche durchaus schon in das vielfältige Programm eingeordnet werden. Denn seit Freitag präsentieren dort Ingolf Breiting, Holger Nölle und Mitglieder der Kreativgruppe der Diakonie-Werkstatt ihre Arbeiten.

Ingolf Breiting zeigt Fotos unter dem Motto "Frei wie ein Schmetterling". Der Halberstädter ist Spastiker, besuchte die Schule in Oehrenfeld, lernte durch den Intra-Arbeitskreis viele Freunde und bei Reisen andere Länder kennen und bezog 2009 eine eigene Wohnung im Finckehof, wo er vom Pflegedienst und den Assistentinnen des Diakonischen Werkes im Alltag unterstützt wird. Eines seiner Hobbys ist die Fotografie. Die Schmetterlinge hat er während eines Urlaubs in Arendsee fotografiert. Er möge die Falter, weil sie schön sind und frei fliegen können, gab er zu verstehen.

In Bezug auf seine erste Ausstellung sagte der 49-Jährige, dass es dank seiner neuen Kamera jetzt erst richtig losgehe. Da er sehr langsam spricht und nicht von jedem sofort zu verstehen ist, half Martina Purpus, Assistentin beim Diakonischen Werk und Betreuerin von Bewohnern des Projektes "Neues Wohnen". Ihr und allen anderen Helfern, die die Ausstellung ermöglich und vorbereitet haben, dankte Johanna Breiting, die Mutter des Hobbyfotografen, besonders.

Holger Nölle wohnt seit 1994 im betreuten Wohnbereich außerhalb des Diakonissen-Mutterhauses Cecilienstift und malt in seiner Freizeit. Waren es Anfangs einfache Dinge wie Landesflaggen, bringt er heute am liebsten Gebäude und Pflanzen zu Papier. "Holger Nölle ist ganz begeistert und stolz, dass er seine Zeichnungen präsentieren kann", sagte Marcel Heising, Gruppenleiter für betreutes Wohnen in der Behindertenhilfe des Cecilienstifts. "Vor ein paar Jahren hätte er sich einer so großen Öffentlichkeit wie heute sicher entzogen."

Mehrere Arbeiten von Jan Grosche, Henning Tryller und Sabine Stolper, die zu den aktiven Mitgliedern der von Klaus Kuhn geleiteten Kreativgruppe in den Diakonie-Werkstätten zählen, runden die Ausstellung, die bis zum 31. Oktober in der Martinikirche zu sehen sein wird, ab.

Alle beteiligten Künstler seien stolz, ein Stück Lebensfreude an andere weiterzugeben, hatte Gabriele Schwentek, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes Halberstadt, zur Eröffnung betont. Mit dieser Präsentation spendeten sie anderen Menschen Mut, an sich und ihr Können zu glauben und ihre Ideen und Träume zu verwirklichen.

Pfarrerin Hannah Becker vom Cecilienstift sprach von einer guten Idee, mit einer solchen Ausstellung in die Öffentlichkeit zu gehen. Sie lobte ausdrücklich den Mut der Künstler, die sich trauten, "über eine Mauer zu springen", und bedankte sich bei allen, die sich bei der Planung und Realisierung des Projektes mit eingebracht haben.