Billigladen Discounter verschwindet

Der Discounter Black.de zieht sich zurück. In Halberstadt und Wernigerode könnten die Märkte unter neuem Namen weiterbestehen.

Von Sandra Reulecke 25.01.2018, 13:00

Halberstadt/Wernigerode l Kaum hat sich die Discount-Marke Black.de im Harz niedergelassen, kursieren Meldungen, dass die Tedi GmbH & Co. KG ihren Ableger schon wieder vom Markt nimmt. Firmensprecherin Ariane Kullack bestätigt die Gerüchte teilweise - betont jedoch, dass die 53 Mitarbeiter der Filialen in Wernigerode und Halberstadt weiterhin beschäftigt werden.
Die Geschäfte in Wernigerode, eröffnet im August 2017, und Halberstadt, eröffnet im Oktober 2017, sollen nicht geschlossen, sondern "umgeflaggt" werden, informiert das Unternehmen. "Mit der Übernahme von Black.de möchte Tedi dem Expansionsziel von europaweit 5000 Filialen immer näher kommen", erläutert Ariane Kullack, "ein Großteil wird als Tedi-Filialen wiedereröffnet." Der Prozess vollziehe sich individuell für jeden Standort und werde sich über einige Monate hinziehen. Sie wissen von anstehenden Umbauplänen, berichten Verkäuferinnen der Halberstädter Filiale. Wann es losgeht, sei ihnen noch nicht bekannt.
Auch die jeweilige, schon bestehende Tedi-Filiale in beiden Städten werde nicht geschlossen. "Durch die Übernahme kommt es in einzelnen Fällen vor, dass wir zwei Mietobjekte in unmittelbarer Nähe zueinander angemietet haben", so Ariane Kullack.
Tedi und Black.de bieten ähnliche Waren zu Billig-Preisen an. Neben Deko- und Bastel-Artikeln gibt es Spiel-, Schreib- und Haushaltswaren sowie Heimwerkerbedarf und Küchenutensilien. Die Tedi GmbH & Co. KG wurde 2004 gegründet. Etwa 1700 Filialen gibt es derzeit in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Der Ableger Black.de wurde erst 2016 in den Markt eingeführt. Rund 50 Geschäfte wurden seitdem bundesweit eröffnet. Das Dortmunder Unternehmen bewirbt sich selbst mit Slogans wie der "erste legale Schwarzmarkt" und "massiv günstig".
Unzufrieden mit der neuen Marke sei der Konzern nicht. "Das innovative Handelskonzept Black.de, das sich durch ein breites, preisgünstiges Sortiment auf großen Flächen auszeichnet, wurde von den Kunden von Anfang an positiv angenommen", betont die Unternehmenssprecherin. "In Anbetracht des Erfolges hat Tedi die Chance ergriffen, die elementaren Bausteine des Konzeptes für die eigene Unternehmensentwicklung zu übernehmen und das Beste aus beiden Konzepten zu vereinen." Die betreffe die Kundenansprache, Filialgestaltung und Sortimentsauswahl.
Was von Tedi durchaus positiv kommuniziert wird, sehen Branchenkenner kritischer. "Dem rasch auf 50 Standorte gewachsenen Nonfood-Discounter dürften auch die hohen Anlaufkosten zum Verhängnis geworden sein", schreibt zum Beispiel die Lebensmittel-Zeitung, eine wöchentlich erscheinende Fachzeitung.