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Coronavirus Harzer Floristin gibt die Hoffnung nicht auf

Das Dingelstedter Blumengeschäft "Pusteblume" ist in der Corona-Zwangspause. Lydia Plachetta setzt auf den Muttertag.

Von Ramona Adelsberger 30.03.2020, 12:07

Dingelstedt/Pabstorf l „Corona macht uns gerade alles kaputt.“ Mit diesem Satz fasst Lydia Plachetta ihre jetzige Situation zusammen. Vor ziemlich genau einem Jahr hat die 29-Jährige Floristin, die in Pabstorf zu Hause ist, den Blumenladen am Platz der Freundschaft in Dingelstedt übernommen.

Fast 30 Jahre lang sind an dieser Stelle Blumen verkauft worden. Nachdem sich die damalige Inhaberin Monika Ewe in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet hatte, stand das Geschäft etwa drei Monate leer. Dann kam Lydia Plachetta. „Viele der ehemaligen Kunden konnte ich zurück gewinnen“, sagt sie. Neue seien hinzugekommen. Ein ganzes Jahr lang sei das Geschäft gut und stabil gelaufen. Blumenkauf ist Vertrauenssache und jeder Kunde, der wiederkommt, zeigt damit seine Zufriedenheit, so Lydia Plachetta.

Und nun muss die Ladentür der „Pusteblume“ wegen der Corona-Einschränkungen erst einmal bis auf Weiteres geschlossen bleiben. Die aktuellen Regungen dazu sind eindeutig: Mit der Laufkundschaft ist erst einmal Schluss. „Meine Einnahmen sind aktuell gleich Null, dagegen stehen laufende Kosten wie zum Beispiel die Ladenmiete.“ Auch auf die regelmäßigen Auftraggeber, die etwa Blumenschmuck für die Huysburg oder umliegende Restaurants bestellen, kann Lydia Plachetta zurzeit nicht setzen. „Auch diese haben alle geschlossen.“ Und selbst für Beerdigungen gibt es aktuell für die Anzahl der Trauergäste große Einschränkungen und damit sinkt auch die Nachfrage nach Kränzen und Trauersträußen.

Zwar können sich die Kunden trotz der aktuellen Situation mit Bestellungen an Lydia Plachetta wenden, die dann jedoch immer um etwas Vorlauf bitten muss: „Ich muss kalkulieren können, weil Blumen eine sensible Ware sind.“ Vorrat habe sie also keinen.

Das Ostergeschäft 2020 wird Lydia Plachetta wohl abschreiben müssen. Allerdings setzt sie auf die angekündigte Corona-Hilfe für Selbstständige und nicht zuletzt auf den nächsten Höhepunkt für Floristen, den Muttertag, am Sonntag, 10. Mai.

„Ich würde dieses gesamte Muttertags-Wochenende gern nutzen, um Bestellungen anzufertigen, die dann abgeholt werden können.“ Sie hoffe auf die Unterstützung und das Vertrauen der Kunden. Falls bis dahin noch immer die Kontaktsperre gilt, wird die Übergabe der Ware kontaktlos über einen Tisch an der Ladentür erfolgen.

Dass es während der Corona-Zwangspause zu Hause nicht langweilig wird, dafür sorgt der elfjährige Sohn Luca, der normalerweise die Sekundarschule in Schwanebeck besucht und nun zu Hause lernt. „Luca hat so viele Aufgaben zu erledigen, an denen wir oft gemeinsam viele Stunden sitzen und tüfteln“, berichtet Lydia Plachetta.

Kontakt unter: 0175/226 55 10 oder pusteblume-plachetta@web.de