1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. "Das ist hier wirklich total mein Ding"

Gymnasiasten schnuppern im Betriebspraktikum in den Berufsalltag hinein / Maike Stöter: "Das ist hier wirklich total mein Ding"

Von Gundi Neuschulz 12.09.2011, 04:47

Oebisfelde/Bösdorf. In vielen Betrieben der Region absolvierten die Zehntklässler des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums Weferlingen in den vergangenen zwei Wochen ihr Betriebspraktikum. Gelegenheit, einmal in den Berufsalltag hineinzuschnuppern. Für einige war es die Bestätigung ihres Berufswunsches, andere wollen sich weiter umsehen.

"Mit den Kindern spielen, beim Anziehen helfen, beim Essen mit aufpassen, das gefällt mir gut. Aber für ein ganzes Berufsleben lang könnte ich mir das nicht vorstellen." Lena Reinecke absolvierte bis gestern ihr Betriebspraktikum bei den Wassensdorfer Rabauken. "Ich bin selbst hier in den Kindergarten gegangen und habe deshalb hier angefragt", sagte sie. Kita-Chefin Steffi Heidemann war sehr zufrieden mit Lena. "Sie ist sehr selbständig und engagiert. Man brauchte nicht viel zu sagen, und bei den Kindern kam Lena gut an", betonte sie.

Maike Stöter hat während des zweiwöchigen Praktikums Hort und Grundschule der Drömlingsfüchse in Oebisfelde aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt, denn bisher kannte sie das Haus nur als Grundschülerin. Nun half sie bei der Betreuung der Kinder mit und fühlte sich dabei sehr wohl. "Das ist hier wirklich total mein Ding. Das will ich später mal beruflich machen und würde am liebsten gleich hier bleiben", sagte sie mit einem Lächeln.

Auch Maurice Jeremias fühlt sich durch sein Betriebspraktikum bei der Bösdorfer Vorrichtungsbau Giggel GmbH in seinem Berufswunsch gestärkt. "Ich will auf jeden Fall was im technischen Bereich studieren, vielleicht in Richtung Kon-struktion", erzählte er. "In meiner ersten Woche hat Oliver Wolf mir das Computerprogramm erklärt, jetzt sortiere ich Teile und zeichne in Blechhalter die Biegelinien ein, damit sie in der Presse richtig eingespannt werden können", erzählt er. Auch für einen Ferienjob würde er gerne wieder in Bösdorf anfragen.

Sophie Lauenroth absolvierte ihre erste Praktikumswoche in der Flechtinger Schloss-Apotheke, in der zweiten Woche schnupperte sie in den Büroalltag der Firma B W Fahrzeugentwicklung in Oebisfelde hinein. "Das ist aber nicht das, was ich mir für mich vorstellen könnte. Das ist hier nicht so aufregend, ich möchte eher was mit Menschen machen", erzählte sie. Deshalb möchte sie Schauspielerin werden.

"Das Betriebspraktikum der zehnten Klassen ist Bestandteil des Unterrichts und findet in jedem Jahr statt", erklärte Lehrer Thomas Neuschulz, der das Praktikum mit organisierte. Es sei wichtig für die Schüler, auch einmal außerhalb der Schule Erfahrungen zu sammeln. Das selbständige Suchen eines Praktikumsplatzes, die Arbeit im jeweiligen Betrieb und das Anfertigen des Praktikumsberichtes gehörten dazu. Darin schreiben die Schüler nicht nur über ihre Erwartungen an das Praktikum, sondern ziehen nach den zwei Wochen auch Bilanz, beschreiben den Betrieb und die Abläufe dort und erstellen ein Tagesprotokoll. Auch für die Unternehmen sei das Praktikum eine Möglichkeit, spätere Auszubildende schon einmal kennenzulernen.

"Wir sind als Schule den Betrieben und Einrichtungen sehr dankbar, dass sie jedes Jahr wieder Praktikumsplätze zur Verfügung stellen", betonte Neuschulz. Die sozialen Einrichtungen seien dabei auch immer eine feste Größe.