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Für 260 junge Frauen und Männer haben gestern die Lehrjahre begonnen Derzeit noch mehr Bewerber als freie Ausbildungsplätze

02.08.2011, 04:34

Haldensleben (cl/jk/cbo). Viele Jugendliche aus der Rolandstadt und Umgebung hatten innerhalb der vergangenen Wochen zwei Gründe zum Feiern. Zuerst den Schulabschluss mit Zeugnisübergabe - und gestern nun den Beginn ihrer Ausbildung.

"Seit Oktober des vergangenen Jahres haben sich bei uns 351 Jugendliche als Bewerber für einen Ausbildungsbeginn am 1. August 2011 gemeldet", erklärt Steffen Kellner, Teamleiter im Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Börde. Dem gegenüber standen 293 Lehrstellen, die der Agentur für Arbeit Haldensleben von den Betrieben des Altkreises gemeldet wurden. Mit Stand von gestern wurden bisher 260 Bewerber versorgt. "Ein verspäteter Ausbildungsbeginn ist noch bis zum Oktober möglich. Derzeit haben wir noch 91 unversorgte Bewerber und 74 freie Lehrstellen", so Kellner weiter.

Die meisten der Lehrstellen, nämlich 289, sind im betrieblichen Bereich. Vier weitere werden für Auszubildende mit besonderem Förderbedarf vorgehalten und von Bildungsträgern angeboten.

Differenziert nach den angebotenen Ausbildungsberufen, ergibt sich folgendes Bild: Von den 293 Lehrstellen für den Altkreis Haldensleben stammen die meisten - nämlich 114 - aus den Bereichen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung. Im kaufmännischen oder Dienstleistungsbereich, bei Handel, Vertrieb und Tourismus, gab es 53 Lehrstellen. 40 Angebote stammen aus dem Bereich Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung. Die wenigsten Plätze, nur fünf, gab es im Sektor Naturwissenschaft, Geografie und Informatik. Von den Unternehmen, die sich bei der Agentur für Arbeit Haldensleben gemeldet hatten, wurden zehn Plätze im Bereich Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung angeboten.

Ihren Ausbildungsstart feierten gestern auch fünf "Azubinen" und ein junger Mann bei der Seniorenhilfe. Im Hagenhof wurden sie nicht nur von der Geschäftsführung und den Einrichtungsleitern begrüßt, sondern auch von den Bewohnern selbst. "In diesem Jahr haben wir zwei Ausbildungsplätze mehr angeboten als noch 2010. Wir wollen dadurch den Generationswechsel langsam vorbereiten und Stellen von Mitarbeitern, die in Altersteilzeit gehen, mit eigenem Nachwuchs besetzen", erklärt Geschäftsführer Detlef Schmahl. Unter den neuen Auszubildenden ist auch Sophia Brigant. Die 19-Jährige, die aus Halle an der Saale stammt, hat in der Vergangenheit schon verschiedene Praktika absolviert. "Ich war auch im Büro, aber das hat so gar nicht zu mir gepasst. Und im Krankenhaus hat mir gefehlt, dass man die Menschen länger begleiten und auf sie eingehen kann", erzählt die junge Frau, die von den Seniorinnen herzlich begrüßt wird. Denn es ein Praktikum im Hagenhof, bei dem sie merkte, dass der Pflegebereich ihr Traumberuf ist.

Vom Zerspanungsmechaniker über Industriekaufleute bis hin zum Betriebswirt im dualen System, reicht die Palette der zehn Ausbildungsberufe bei IFA Rotorion in Haldensleben. 23 junge Leute wurden gestern zum Lehrjahresbeginn von Ausbildungsleiter Bernd Sollors und Geschäftsführer Clemens Aulich begrüßt. Das Familienunternehmen beschäftigt damit zirka 70 Lehrlinge in der drei-, dreieinhalb- oder vierjährigen Ausbildung. Bei entsprechender Leistung haben die jungen Leute eine gute Chance, übernommen zu werden und sich beruflich in der Automobilbranche, dem Schwerpunkt von IFA Rotorion, weiterzuentwickeln, betonte der Geschäftsführer.

Im DRK-Seniorenheim "Am Kamp" lernen fünf junge Frauen und ein Mann im Alter zwischen 16 und 23 Jahren den Beruf des Altenpflegers von der Pike auf. Alle sechs Azubis haben bereits Erfahrung in der Altenpflege gesammelt und werden von Praxisleiterin Katharina Gerecke mit dem notwendigen Rüstzeug versehen. "Unser Ziel ist es, alle Azubis als Altenpfleger in unserer Einrichtung zu übernehmen", so Petra Wolff, die Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK-Kreisverband.