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Das 58. Ehemaligentreffen lockte Hunderte frühere Gymnasiasten ins Haldensleber "Seal" Die Schule ist aus, das Feiern geht weiter

Von Daniel Schlechter 30.12.2013, 01:14

Die Weihnachtsgänse sind gerade verdaut, die Sektflaschen für Silvester schon kaltgestellt, da fehlt nur noch eins: das Ehemaligentreffen, auf dem sich seit Jahren die früheren Haldensleber Gymnasiasten wiedersehen. Auch diesmal waren die Bars und Tanzflächen zum Bersten voll.

Haldensleben l Zur 58. Ausführung des Haldensleber Ehemaligentreffens konnten sich die Organisatoren vom "Verein der Freunde" über Hunderte Besucher freuen, mit denen sie eine jahrzehntealte Haldensleber Tradition fortgeführt haben.

Viele Abiturienten sind nach dem Schulabschluss für ein Studium oder einen Job in eine andere Stadt gezogen, doch zum weihnachtlichen Familienbesuch wissen sie alle, wo sie ihre alten Schulfreunde wiedersehen können: beim Ehemaligentreffen, das seit Jahren am 27. Dezember stattfindet und damit für viele ein fester Termin zwischen den Jahren geworden ist.

"Wir können uns eigentlich jedes Jahr über mindestens 500 Besucher freuen", erklärt Lehrer Michael Hoffmeyer und erinnert sich an die Zeiten zurück, in denen es in Haldensleben noch zwei Gymnasien gab: "Vor zehn Jahren hatten wir gut 150 Abiturienten im Jahr, heute sind es vielleicht noch um die 60, aber nach wie vor kommen die meisten später hierher."

"Ich habe heute Abend einen Schüler des Jahrgang 1958 getroffen."

Lehrer Michael Hoffmeyer

Die Tradition begann in den 1950er Jahren und Michael Hoffmeyer engagierte sich immer mehr für ihre Fortführung, nachdem er selbst das Abitur an der damaligen "EOS Heinrich-Heine" abgelegt hatte. Als Lehrer gründete er zusammen mit dem damaligen Schulleiter Manfred Bäthge und einigen Schülern im Jahr 1991 den "Verein der Freunde" am "Heinrich-Heine-Gymnasium", der bis heute das Ehemaligentreffen organisiert.

Andreas Wellmann hat sein Abitur am Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium abgelegt. Für ihn gibt es einen Rhythmus bei den Besuchern des Ehemaligentreffens: "Direkt nach dem Abitur ist es ein Pflichttermin, vielleicht für zwei oder drei Jahre. Dann ebbt es bei den meisten ab, weil sie durch Studium oder Beruf stärker in andere Kreise eingebunden sind. Von denen kommen aber viele später wieder, sei es aus Nostalgie, aus Spaß oder weil sie darauf hoffen, ein paar Leute von früher wiederzutreffen."

Diesen Eindruck kann auch Michael Hoffmeyer bestätigen: "Es kommen immer neue Schüler dazu und von den Älteren verschwinden viele, um dann später wieder aufzutauchen. Vorhin habe ich zum Beispiel einen Schüler des Jahrgangs von 1958 wiedergetroffen."

So feierten die ehemaligen Gymnasiasten und ihre Freunde auf zwei großen Tanzflächen und an diversen Bars, bis die Musik in den Morgenstunden leiser gedreht und die Lichter angestellt wurden. Vor dem "Seal" warteten die Ehemaligen auf die Taxis, die sie womöglich auch im nächsten Jahr nach Hause fahren werden.