Planungen Diese Wünsche haben Osterwiecker für Ausbau der Breitscheidallee
Das Vorhaben scheint nur in weiter Ferne zu liegen: In vier Jahren sollen die Bagger anrücken, um diese Landesstraße zu erneuern.

Osterwieck. - Bereits seit eineinhalb Jahren wird am Vorhaben geplant, Landesstraßenbaubehörde und Stadt Osterwieck rechnen mit jeweils knapp zwei Millionen Euro Aufwand für das Gesamtvorhaben auf der gut einen Kilometer langen Landesstraße. Der hohe Aufwand für die Kommune begründet sich in der Zuständigkeit für sämtliche Nebenanlagen von Fußwegen bis Straßenlicht, aber auch die Regenentwässerung.
Die Terminkette bis 2028 wertete Osterwiecks Bauamtsleiter Detlef Schönfeld als „ziemlich sportlich“. Der Bauausschuss des Stadtrates stand diese Woche vor der Aufgabe, seine Planungswünsche für das Vorhaben zu formulieren.
Eigentlich war ein finaler Beschluss vorgesehen. Doch dem elfköpfigen Ausschuss war das wohl nicht geheuer, da nur vier Osterwiecker Abgeordnete in dem Gremium sind.
Er wollte somit lediglich diskutieren, dann das Votum des Ortschaftsrates einholen (der hatte eigentlich schon einmütig zugestimmt, war aber auf seiner Sitzung nicht beschlussfähig gewesen), dann soll nochmals der Bauausschuss ran und abschließend ein Stadtratsbeschluss her.
Nach diesem Ausflug in die Basisdemokratie nun zu den Fragen, wie denn die Planungswünsche der Stadt für die Rudolf-Breitscheid-Allee aussehen.
Zur Diskussion stehen zwei Kreisverkehre - sowohl an der Krankenhauskreuzung als auch an der Anger-Spitze.
Überraschend wird ersterer Kreisverkehr, also vor der Ilse-Brücke nach Schauen, vom Bauausschuss abgelehnt. Knackpunkt ist der notwendige Abriss des zwar leer stehenden, aber vor Kurzem in Privateigentum gekommenen Gebäudes Neukirchenstraße 17c. Die Stadt müsste das Objekt zurückkaufen. Doch besteht unter Abgeordneten nach früheren Erfahrungen mit der Kapellenstraße 5 die große Sorge, dass es dann keine Genehmigung für das denkmalgeschützte Haus geben und die Stadt stattdessen zur Sanierung verpflichtet werden könnte.
Kein Unfallschwerpunkt
Überraschend ist die Ablehnung des Kreisverkehrs aber auch, weil in der Vergangenheit wiederholt die Unübersichtlichkeit der Kreuzung beklagt wurde. Ohne Verkehrsspiegel gelangen Fahrzeuge aus der Altstadt überhaupt nicht über die Kreuzung.
„Das ist kein Unfallschwerpunkt“, erklärte Martin Brasche (WG Bühne). Auch Jens Kiebjieß (Bündnisgrüne) und Ausschussvorsitzender Hartmut Janitzky (CDU) sehen keine Gefährlichkeit. Was Ortsbürgermeister Uwe Reuer (CDU) auf die Palme brachte. Nach seiner Erfahrung würden Autofahrer aus der Altstadt die Kreuzung meiden und andere Fahrwege über Rössingstraße und Teichdamm nehmen, somit andere Straßen belasten. „Wenn wir jetzt keinen Kreisverkehr wollen, ist diese Chance für immer verbaut.“ Zumal er mit der künftig glatten statt gepflasterten Breitscheidallee ein höheres Tempo der Autos aus der schwer einsehbaren Richtung erwarte.
Weitere Wünsche: Die Breitscheidallee soll eine Asphaltdecke bekommen. Ein Radweg soll von der Fahrbahn durch Bord abgetrennt sein. Am Sportplatz sollen unter Verwendung des alten Fahrbahnpflasters Parkstreifen und -platz gestaltet werden. Eine neue Ilse-Fußgängerbrücke soll in Höhe der Grundschul-Bushaltestelle kommen und so das marode Bauwerk ersetzen.

