1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. 7600 Bürger wollen Schule erhalten

Diesterwegschule 7600 Bürger wollen Schule erhalten

Jetzt hat es Halberstadts Oberbürgermeisters schriftlich: 7600 Menschen sind für den Erhalt der Diesterwegschule.

Von Sabine Scholz 02.06.2016, 20:55

Halberstadt l Das Thema bewegt offensichtlich nicht nur ein Stadtviertel, sondern ganz Halberstadt. Die vom Stadtrat Ende April beschlossene Schließung der Diesterweg-Grundschule soll rückgängig gemacht werden. Dafür votierten in den vergangenen vier Wochen mehr als 7600 Menschen. Über 90 Freiwillige meldeten sich beim Förderverein der Schule und Sargstedter Siedlung, um Unterschriften zu sammeln.

„Es ist wohl vielen Einwohnern bewusst geworden, dass nur fünf Grundschulen sich nicht günstig auf Klassenstärken, Einzugsbereiche, Horte und Kindergärten auswirken werden“, sagte Dieter Krone, als er am Donnerstagmittag die vielen roten Mappen mit den Unterschriftenlisten an Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke) überreichte. Gemeinsam mit Tino Sawall vom Förderverein verdeutlichte Krone Henke und Stadtratspräsident Volker Bürger (CDU) die Entschlossenheit der Vereinsmitglieder. „Sollte es notwendig sein, werden wir einen engagierten Wahlkampf führen. Ich verspreche Ihnen, wir werden alle Wahlberechtigten so ansprechen, dass sie ihre Knochen in die Wahllokale bewegen“, sagte Krone mit Blick auf die in den vergangenen Jahren deutlich gesunkene Bereitschaft der Bürger, an die Wahlurnen zu gehen.

„Aber ich hoffe, wir können die Zeit und das für einen Wahlgang notwendige Geld sinnvoller einsetzen“, sagte Krone. Allen Fraktionen und der Verwaltung liege ein Sanierungsvorschlag vor, der nur noch knapp vier Millionen Euro erfordere statt bisher geplanter sechs. Und man prüfe aktuell noch eine Möglichkeit, die Schule zu erhalten, ohne die Stadtfinanzen zu sehr zu strapazieren. „Vielleicht ermöglichen diese neuen Zahlen ein Umdenken bei den Stadträten“, sagte Krone.

Die hätten sich die Entscheidung gegen die Schule nicht leicht gemacht, betonte Ratspräsident Bürger. Die Stadtfinanzen im Blick zu behalten, sei auch Aufgabe des Rates. Er würdigte, wie Oberbürgermeister Henke, das Engagement des Vereins und der Bürger, über solch ein Mittel der direkten Demokratie Einfluss auf lokalpolitische Entscheidungen zu nehmen.