Sascha Zymnossek (24) wird beim Autohaus Weber in Haldensleben ausgebildet "Es gehört viel mehr dazu, als nur Autos zu verkaufen"
Die "Szene-Treff"-Redaktion stellt euch in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit in der Serie "Ausbildung in der Börde" verschiedene Ausbildungsberufe vor.
Von Julia Schneider
Haldensleben l "Natürlich sind Autos schon im Kindesalter der Traum jedes Mannes", weiß Sascha Zymnossek aus Hermsdorf aus Erfahrung. "Ich interessiere mich auch total dafür", sagt der 24-Jährige. Für eine Ausbildung zum Automobilkaufmann entschied er sich jedoch nicht vorranging wegen der neuesten Pkw-Modelle.
"Ich wollte schon immer was kaufmännisches machen", erklärt er. Und das große Interesse für das Kaufmännische war es am Ende auch, das ihm schließlich zu seiner Anstellung im Autohaus Weber in Haldensleben verhalf. Momentan befindet Sascha sich im ersten von drei Lehrjahren zum Automobilkaufmann.
"Es ist gut, wenn der Azubi sich von Anfang an keine falschen Vorstellungen macht"
Franziska Klopp, Automobilkauffrau
"Es ist gut, wenn der Azubi sich von Anfang an keine falschen Vorstellungen macht. Darum laden wir die besten Bewerber auch immer zu einem Praktikum ein. Es gibt nämlich auch Teilnehmer, die denken, sie würden die ganze Zeit nichts als Autos verkaufen", erzählt Automobilkauffrau Franziska Klopp, die beim Autohaus Weber im Service-Bereich arbeitet. Auch Sascha wird während seiner Ausbildung einmal in diesen Bereich hineinschnuppern und dort für einige Zeit mitarbeiten.
Überhaupt soll der Auszubildende alle Abteilungen seiner neuen Arbeitsstelle kennenlernen. Das ist das A und O, wenn er später einmal erfolgreich arbeiten möchte. "Ich hab damit angefangen, Autos zu waschen und zu saugen, sie zu fotografieren und Preisschilder dafür zu drucken", erzählt der junge Mann. Auch im Lager hat er bereits mit angepackt. Dort hatte er sogenannten Teiledienst, hat also mit Autozubehör und Ersatzteilen gearbeitet. "Ganz wichtig wird auch die Arbeit in der Werkstatt sein", erzählen Sascha und seine Kollegin Franziska Klopp.
"Wenn später ein Kunde kommt und zum Beispiel die Unterschiede bestimmter Motoren erläutert haben möchte, muss man ja schließlich bescheid wissen." Im Autohaus wird das Auge der Lehrlinge ganz besonders geschult. Am Ende ihrer Ausbildung sollen sie Autos ohne Schwierigkeiten begutachten und bewerten können. Sie lernen zudem, im Internet Preise und Modelle zu vergleichen.
Auch in der Disposition und in der Buchhaltung wird Sascha noch tätig sein, außerdem wird er im Servicebereich an der Anmeldung sitzen sowie Telefondienste übernehmen. In der Berufsschule in Magdeburg wird Sascha die notwendige Theorie beigebracht. Dort lernt er kaufmännische Fakten und absolviert Prüfungen in Fächern wie Rechnungswesen und Mathematik.
Hauptsächlich übernehmen Automobilkaufleute organisatorische und kaufmännische Aufgaben in Kfz-Betrieben und bei Automobilherstellern.
"Ich könnte im Teiledienst, im Service oder direkt beim Verkauf arbeiten"
Sascha Zymnossek, Auszubildender
Sie bearbeiten Rechnungen und Aufträge, bereiten Unterlagen für den Verkauf vor, erstellen Abschlüsse sowie Kosten-Leistungs-Rechnungen und wirken bei Marketingmaßnahmen mit. Weiterhin beraten sie Kunden, disponieren und verkaufen Kfz-Teile und -zubehör.
"Die Auszubildenden arbeiten aber in vielen unterschiedlichen Bereichen, weil sie später auch in verschiedenen Abteilungen arbeiten können müssen", erklärt Franziska Klopp. Normalerweise kristallisiert sich während der Ausbildung eine Richtung heraus, in die der Auszubildende nach seiner Lehre gehen wird.
"Ich könnte im Teiledienst, im Service oder direkt beim Verkauf arbeiten", sagt Sascha Zymnossek. Bisher hat sich der 24-Jährige jedoch noch nicht festgelegt. "Weil mir bis jetzt die Arbeit in allen Bereichen Spaß gemacht hat", sagt er. Auf jeden Fall ist sich der Azubi aber schon jetzt sicher, dass er sich für den richtigen Beruf entschieden hat, der genau auf ihn zugeschnitten zu sein scheint.
Lehrstellenangebote für diesen oder andere spannende Berufe erhaltet ihr bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit.