Politiker sind beim Besuch von Etikon begeistert - Firmenexpansion in Wegeleben und Harsleben Etiketten-Produzent schreibt seit 2001 in Rodersdorf eine Erfolgsgeschichte
Im Jahr 2001 wurde mit der Ansiedlung der Firma Etikon im Wegeleber Ortsteil Rodersdorf das erste Kapitel einer Erfolgsgeschichte geschrieben, die seither anhält. Viele Kapitel mit Erweiterungen zeugen von diesem Erfolg.
Wegeleben/Rodersdorf l Was viele Anwohner angesichts des völlig verfallenen Schafstalls im Wegeleber Ortsteil Rodersdorf vor Jahren nicht glauben wollten, ist Wirklichkeit geworden: In den Ortsbild prägenden Gebäuden des früheren Rittergutes hat sich ein rasch wachsender Industriebetrieb angesiedelt.
Die Spezialdruckerei für Etiketten - "Etikon" - läuft weiter auf Hochtouren. "Die Zahl der Beschäftigten hat sich von 20 beim Start im Sommer 2001 auf mittlerweile weit über 100 erhöht", sagte Betriebsleiter Michael Schumann kürzlich beim Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer, die gemeinsam mit ihrer Landtagskollegin Frauke Weiß unterwegs war.
"Die Zahl der Beschäftigten hat sich von 20 auf über 100 erhöht."
Etikon-Betriebsleiter Michael Schumann
Nach mehreren Erweiterungsinvestitionen sei die Etikon Deutschland OHG mittlerweile schon wieder an ihre Grenzen gestoßen, berichtete Betriebsleiter Schumann. Hergestellt würden zahlreiche Arten von Klebeetiketten. Das beginne bei kleinen Haft- etiketten für die Preisauszeichnung im Einzelhandel und reiche über großflächige Werbeaufkleber bis hin zu verschiedenen technischen Anwendungen.
Die Etiketten würden vorrangig in unterschiedlichen Rollenformaten ausgeliefert. Je nach Kundenanforderung unterscheidet man diese als ablösbare und permanent klebende Etiketten. Diverse Etiketten würden entsprechend der Kundenwünsche blanko ausgeliefert, andere wiederum bereits bei Etikon nach den Vorgaben der Auftraggeber auch mehrfarbig bedruckt.
Das Unternehmen selbst ist seit dem Start in der Vorharz-Gemeinde Rodersdorf im Jahr 2001 auf permanentem Wachstumskurs, signalisierte Michael Schumann. Die bereits erweiterten Räumlichkeiten platzten schon wieder aus allen Nähten. Deshalb sollen nun in den Hallen des ehemaligen Betonbaus in Wegeleben ebenso neue Räumlichkeiten entstehen wie anschließend im Gewerbegebiet in Harsleben.
Die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Vorharz, Ute Pesselt, die die beiden Politikerinnen begleitete, sagte dabei die Unterstützung der Gemeindeverwaltung zu. Bauamtsleiter Werner Fiedler räumte ein, dass das deutsche Baurecht es den Unternehmen zuweilen schon recht schwer mache, Investitionen zeitnah umzusetzen.
Der Rodersdorfer Investor habe außerdem mit dem Ausbau von Wohnungen in Wegeleben bewiesen, wie eng und dauerhaft er sich mit dem Standort an der Bode verbunden fühlt. Der Fortschritt des Unternehmens sei ein Glücksfall für die gesamte Region.
Sorgen bereiten dem Unternehmen indes die hohen Kosten für die Feuerwehr. Die Kameraden hätten wegen technischer Pannen schon öfter anrücken müssen. "Die Elektronik in den Brandmeldeanlagen ist sehr empfindlich und so kommt es leider immer wieder zu Fehlalarmen", erläuterte Schumann. Die Sicherheit habe aber absolute Priorität, so der Firmenverantwortliche vor Ort.
"Die Leute kann man nur mit ordentlichem Arbeitsvertrag motivieren"
Etikon-Betriebsleiter Michael Schumann
Die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer wollte wissen, ob bei bestimmten Arbeitschwerpunkten und zu Stoßzeiten mit großem Auftragsvolumen auch Leiharbeiter eingesetzt würden. Das verneinte der Betriebschef klar. "Die Leute kann man nur mit einem ordentlichen Arbeitsvertrag motivieren", betonte er.
Den Jugendlichen mache man schon bei der Aufnahmeprüfung klar, dass ein Ausbildungsvertrag anschließend in eine Dauerbeschäftigung übergehen könne, wenn die Prüfung geschafft werde. Die ist für einen Flexodrucker mit Berufsschulstandort in Leipzig allerdings nicht ganz einfach. "Das Land Sachsen-Anhalt erstattet bei auswärtigen Berufsschulbesuchen auf Antrag aber das Fahrgeld", erinnerte die Landtagsabgeordnete Frauke Weiß.
Die Besucher waren sich nach dem Betriebsbesuch einig: "Hier muss man für weitere Investitionen Brücken bauen." Schließlich soll das Vorzeigeunternehmen weiter wachsen, um möglichst vielen Menschen aus der Region berufliche Perspektiven zu bieten.