Eckard Krause berichtet der Schülerzeitungsredaktion im Gymnasium vom Projekt in Afrika Farina und Nathalie wollen nach Tansania fahren
Weferlingen (aro). Die Sommerferien sind in Sicht, doch die Mädchen und Jungen der Schülerzeitung des Weferlinger Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums planen schon für die erste Ausgabe des neuen Schuljahrs. Ein großer Beitrag wird sich dem Hilfsprojekt widmen, das Eckard Krause aus Böddensell vor mehreren Jahren in Tansania begonnen hat und das seitdem stetig wächst. Am Freitag, dem letzten Schultag vor den Pfingstferien, war Eckard Krause im Gymnasium ein gefragter Gesprächspartner.
Für die Redakteure der Schülerzeitung war es das erste Zusammentreffen mit Eckard Krause. Der Bödenseller, der in Berlin lebt, war schon mehrmals im Gymnasium, um über das Hilfsprojekt für eine Region in der Nähe des Kilimandscharo zu berichten. Dabei wurde er schon von jungen Frauen begleitet, die ein paar Monate in Nambala gearbeitet haben, aber auch von Tansaniern wie dem Chefarzt des Krankenhauses in Arusha.
Davon hatten die Schüler zwar gehört, nun aber wollten sie selbst mehr über den aktuellen Stand des Projektes hören, für das bereits zweimal Erlöse von Weihnachtsmärkten des Gymnasiums gespendet wurden. Die erste Spende floss in die Finanzierung der Grundplatte eines neuen Schulgebäudes in Nambala ein. Die zweite trug mit dazu bei, dass dieses Gebäude nun ein Dach bekommen hat.
Als nächste Etappe ist jetzt der Fußboden des Hauses ins Auge gefasst, dann sind die Decken dran und die Fenster, erzählte Eckard Krause. Dieses Haus soll nicht nur dem Unterricht dienen, es soll ebenso ein Dorfgemeinschaftszentrum werden. Hier könnte auch ein Internetcafé eingerichtet werden, spann Krause den Faden weiter. Damit könnte die Schule dann auch ein paar Einnahmen erzielen.
Das Schulhaus soll mit einer Solaranlage ausgestattet werden, um unabhängig zu werden. Es gibt zwar Strom in der Region, so Eckard Krause, doch er fällt sehr häufig aus.
"Vor sieben Jahren hat die Hilfe begonnen"
Ob schon mal jemand vom Gymnasium mit in Tansania war, fragten Farina Schöbel und Nathalie Roos aus der 9. Klasse. Sie würden sehr gern einmal mitfahren, bekräftigten sie. Sehr zur Freude von Eckard Krause. Bei einem ähnlichen Vorhaben an einer anderen Schule hat es dafür sogar Fördermittel gegeben, weiß Krause. Er fahre in der Regel zweimal im Jahr mit Reisegruppen nach Tansania, die nächste Reise ist für den November geplant.
"Vor sieben Jahren hat die Hilfe begonnen", erinnerte sich Krause. Inzwischen sei die Hilfe auf zwei Vorschulen, zwei Grundschulen, eine Sekundarschule und eine Berufsschule erweitert worden, es gibt aber auch Kontakte zu anderen Einrichtungen in der Region Arusha, in der etwa 10000 Menschen leben. Ob Nambala ein Dorf sei, wollten die Schülerzeitungsredakteure wissen. "Die Region ist dörflich, aber es gibt dort nicht solche geschlossene Besiedelung wie hier." Viele Familien leben in armseligen Hütten, zu denen keine Straßen führen.
Zur Hilfe für die Schulen kommt die Unterstützung für Waisen, für die das Schulgeld übernommen wird. 88 Waisenkinder erhalten inzwischen Hilfe aus Deutschland, 75 davon haben persönliche Paten. Das ist schon mit 50 Euro im Jahr möglich. Die Waisen leben bei Verwandten oder auch Nachbarn, die sie aufnehmen. Viele haben nicht mal Geld für das tägliche Essen. Deshalb ist ein Teilprojekt begonnen worden, das solchen Familien jeweils eine Ziege und ein paar Hühner gibt.
Noch in diesem Jahr will Eckard Krause mit Freunden einen Hilfsverein gründen. Etwa 200 Einzelpersonen, Firmen, Vereine, Schulen und andere Einrichtungen unterstützen inzwischen das Projekt. Bisher wurden alle Finanzen ohne Abzüge über das Konto der Hilfsorganisation Misereor abgerechnet.
Da aber die Projekte immer größere Kreise ziehen, geht es nicht mehr ohne einen eigenen Verein, so Eckard Krause. In Nambala gibt es längst eine Hilfsorganisation, die jeden Euro exakt abrechnet. Eckard Krause hat gerade die Abrechnung für 2010 erhalten.