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Feste Heiße Phase für Feuerskulptur

Zum zehnten Mal heißt es in Halberstadt „Ton am Dom - Keramik, Kunst und Köstlichkeiten“. Höhepunkt wird die Geburt einer Feuerskulptur.

Von Sabine Scholz 30.06.2018, 09:00

Halberstadt l Er ist selbst Feuer und Flamme für sein neues Projekt, der Keramiker Reinhard Keitel. Der Weimarer will in Halberstadt ein Spektakel besonderer Art bieten, wenn am 7. und 8. Juli wieder Zeit für „Ton am Dom“ ist.

Er hat sich auf eine besondere Art des Umgangs mit dem Werkstoff Ton spezialisiert, schafft große Skulpturen, die in aller Öffentlichkeit ihre „Geburt“ erleben. Rotglühend, mit Feuer und farbiger Lichtshow umrahmt, werden die mehr als zwei Meter hohen Kunstwerke aus dem Ofen geholt. Wobei es das Wort „geholt“ nicht ganz trifft.

Denn Keitel brennt die Keramik in einem vom ihm gemeinsam mit einer Fachfirma entwickelten mobilen Ofen, dessen schützende Hülle per Kran hochgehievt wird. Immerhin 1200 Grad Celsius herrschen zu diesem Zeitpunkt im Ofen, berichtet der Keramikkünstler während eines Pressegesprächs, zu dem die Organisatoren von „Ton am Dom“ eingeladen haben.

Sie waren es auch, die die letzte Entscheidung darüber trafen, welchen seiner vorgelegten Entwürfe Keitel in Halberstadt brennen wird. Es sind die Domtürme, die in ihrer Mitte die Domina behüten, jene mehr als acht Tonnen schwere Glocke, die 1999 unter großer Anteilnahme der Halberstädter auf dem Domplatz gegossen worden war.

Die Atmosphäre damals ist allen unvergesslich geblieben, die dabei waren. Ein bisschen so wird es wohl bei der Feuer­skulptur auch werden. Es gibt Livemusik von Rest of Best, einer Band, die weltweit unterwegs ist, es gibt eine Lichtshow, der Künstler selbst moderiert den Brennvorgang und wenn die Ofenhülle sich hebt, steht die Skulptur in Flammen. Damit alles eindrucksvoll wirken kann, wird das Spektakel erst mit Einbruch der Dunkelheit beginnen, so gegen 21 Uhr.

Damit aber auch jene, die im Kreuzgang der Liebfrauenkirche die zum Kulturfest gehörende Komödienpremiere samt Abendessen besuchen, das Spektakel nicht verpassen, wird die Feuerskulptur zwischen 22 und 22.30 Uhr enthüllt.

Der Keramiker freut sich sichtlich auf die Show, auch, weil er den Töpfermarkt in Halberstadt besonders schätzt. Mit seiner besonderen Atmosphäre zu Füßen des „wundervollen Doms“ wie Keitel sagt, und der Qualität auch der Versorgungsstände und des ganzen Aufbaus hebe sich dieser Markt tatsächlich sehr von anderen ab, so Keitel. Ein Fakt, den Uwe Schellbach als Organisator des Töpfermarktes bestätigt. Der Blankenburger Töpfermeister ist froh, „dass wir das hier so toll hinbekommen haben“. Seine Kollegen kämen gerne, er müsse stets eine Auswahl aus den Bewerbungen treffen. 50 Stände sollen es sein, nicht mehr. Wobei man immer mal auch neuen Werkstätten Gelegenheit gebe, sich vorzustellen, so Schellbach. Und er fügt an: „In diesem Jahr gibt es zudem weitere Handwerkerstände mit Korbflechtern und Blaudruck“.

Wegen der Bauarbeiten am Dom rückt der Markt in diesem Jahr in Richtung Liebfrauenkirche, die in das besondere Lichtkonzept am Sonnabendabend eingebunden wird, kündigt Sabine Moczko vom Kulturbüro der Stadt an. Bei ihr und ihrer Kollegin Ute Lüddecke laufen viele Organisationsfäden für dieses Kulturfest zusammen, an dem sich die Museen am Domplatz ebenso wieder mit Sonderangeboten einbringen wie die Kirchenmusiker, die im Dom für teils ungewohnte Klänge sorgen werden. Viele kurze Stücke wird es an beiden Tagen geben, darunter amerikanische und schottische Folkmusik und klassisches Orgelspiel.

Auf eine bunte Mischung setzt auch Jens Ganso, der sich um die gastronomische Versorgung der Besucher kümmert.

weitere Informationen unter www.ton-am-dom.de