Frauke Weiß: "Ich fühle mich verschaukelt"

Von Jörg Endries

Halberstadt l Das prestigeträchtige Vorhaben "Domforum" wurde dank einer Anfrage während der Stadtratssitzung am Donnerstagabend mal wieder auf die Tagesordnung genommen. Seit Monaten schmort der Fördermittelantrag für den als Besucherzentrum für den Domschatz geplanten Neubau im Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalts.

Fördermittelantrag schmort im Wirtschaftsministerium

Bereits kurz nach der Neupräsentation des Halberstädter Domschatzes im April 2008 erkannte die Stadt Halberstadt im September, dass die enormen Besucherströme nur noch mit einem repräsentativen Besucherzentrum gemanagt werden könnten.

2,6 Millionen Euro soll das Domforum kosten, im Zuge eines Architektenwettbewerbs entschied man sich für einen modernen und anspruchsvollen Bauentwurf. Immerhin 90 Prozent der Baukosten sollen gefördert werden. Die restlichen zehn Prozent will der künftige Hauptnutzer, die evangelische Kirche, zusteuern. Ein Prozedere, das bereits vertraglich seit November 2010 festgeschrieben ist.

Jens Klaus, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, konnte zur Anfrage nur feststellen, dass die Kreisstadt nach wie vor auf eine Antwort des Ministeriums wartet. "Vielleicht weiß Frau Weiß als CDU-Landtagsabgeordnete, die den direkten Draht zur Wirtschaftsministerin hat, mehr", gab Klaus die Frage zur Zukunft des Domforums an Frauke Weiß, CDU-Stadtratschefin, weiter.

"Ich habe schon mehrere E-Mails an Ministerin Birgitta Wolff (CDU) geschickt, bislang ohne Reaktion. Ich fühle mich ganz schön verschaukelt. Die letzte E-Mail, die ich geschrieben habe, war nicht fein. Das können Sie mir glauben", betonte sichtlich sauer die Politikerin.