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Ralf-Peter Spangenberg radelte 1250 Kilometer für guten Zweck durch Deutschland Glück, Freude und Erleichterung: Harzer ist am Ziel

12.05.2013, 17:00

Oberstdorf/Wernigerode, Glück, Freude und Erleichterung empfindet Ralf-Peter Spangenberg, als er den Grenzstein Nummer 147 entdeckt. Im tiefen Schnee stampfte der Wernigeröder am Haldenwanger Eck entlang, bis er endlich den südlichsten Punkt Deutschlands gefunden hatte.

Der 48-Jährige ist am Abend des 11. Mai am Ziel seiner gemeinnützigen Radtour, die ihn seit dem 4. Mai vom Norden auf Sylt, über Sankt Peter Ording, Buxtehude, Wernigerode, Eisenach, Würzburg und Ulm ganz in den Süden der Bundesrepublik führte. "Ich werde wohl noch einige Zeit brauchen, um all das Erlebte zu realisieren", sagt der Harzer nach seiner Ankunft im Hotel in Oberstdorf gegenüber der Volksstimme.

Die Abschluss-Etappe, 160 Kilometer lang, sei mit die anstrengendste gewesen. Zwölf Stunden insgesamt war der Hobby-Rennradfahrer unterwegs. Die letzten drei Kilometer kraxelte er ohne Rad den Berg hinauf. Schon bei den Steigungen von 27 bis 28 Prozent zuvor musste er aus dem Sattel und sein Gefährt, das ihn auf der 1250 Kilometer langen Tour nie im Stich ließ, schieben. "Im Gottvertrauen stellte ich mein Rad an einem Baum ab", so der Harzer, der nun zum Alpen-Erklimmer wurde.

Keinem Menschen sei er begegnet, auch muss anhand der wenigen Spuren bislang kaum ein Wanderer zu dem berühmten Grenzstein aufgebrochen sein. Der Erste am südlichsten Zipfel Deutschlands 2013 wird der Wernigeröder also nicht gewesen sein. Darum ging es dem Harzer auch nicht.

Für jeden Kilometer seiner Deutschlandtour sammelt der Orthopädie-Schuhmachermeister Spenden, um die physiotherapeutische Betreuung schwerbehinderter Bewohner im Haus Oehrenfeld zu unterstützen. Seit Jahren arbeitet er mit den Physiotherapeuten zusammen und weiß, wie sehr sich die Frauen und Männer für jeden noch so kleinen Fortschritt quälen müssen. Deshalb hat er sich nun selbst auf seiner Radtour gern gequält.

Mit Spannung und großer Freude haben die sechs Mitarbeiterinnen der Physiotherapie im Haus Oehrenfeld die einwöchige Tour von Nord nach Süd durch Deutschland des Wernigeröders im Internet verfolgt. "Für uns ist er ein Held", sagt die Leiterin Gundel Berendt. Sie alle seien "unheimlich gerührt, dass Ralf-Peter Spangenberg so etwas für unser Haus tut".

Mehr Informationen zur Benefiztour des Harzers in Internet unter www.volksstimme.de, Kontakt zu Ralf-Peter Spangenberg unter E-mail: osm.spangenberg@arcor.de