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Traditionelles Erntedankfest wird zünftig gefeiert / Historische Kostüme und alte Erntetechnik vorgeführt Großer Umzug durch die Straßen von Schwanebeck

Von Christian Besecke 17.09.2013, 03:11

Das Schwanebecker Erntedankfest ist am Sonntag mit einem der größten Umzüge der Region Vorharz eröffnet worden. Bunt geschmückte Pferdefuhrwerke, historische Erntetechnik und traditionell gekleidet Teilnehmer haben die Erntekrone zum Marktplatz begleitet.

Schwanebeck l Die Festmeile am Marktplatz platzte fast aus den Nähten. Dort versammelten sich die Besucher, um den Umzug des Erntedankfestes zu bestaunen. Auch in diesem Jahr präsentierten sich die Vereine der Stadt, viele Einwohner marschierten mit und winkten froh gelaunt der Menge zu, die die Straßen säumte. Besonders gelungen waren auch die Kostüme der Grundschüler. Als kleine, freche Früchtchen verkleidet, zogen sie winkend durch die Straßen. Die Schützen und der Männer Gesangverein trugen historische Fahnen und Standarten. Der neugründete Heimatverein zeigte sich in neuen, orange leuchtenden T-Shirts einheitlich gekleidet. Jürgen Kreißig zog einen Handwagen, auf dem eine Miniaturausgabe der historischen Litfaßsäulen zu sehen war. "Damit wollen wir auf unser Anliegen aufmerksam machen," sagt er. "Die Säulen werden von uns gepflegt und erhalten. Erst kürzlich haben wir den Standort am Markt gemeinsam mit dem Männer Gesangverein eingeweiht." Auch Bürgermeisterin Christina Brehmer (Die Linke) ist Mitglied und demonstrierte ihre Verbundenheit, indem sie in der Formation des Heimatvereins mitzog.

Die Nienhagener demons-trierten ihre Verbundenheit mit der Stadt auf einem eigenen Wagen, den das Festkomitee der 875-Jahr-Feier hergerichtet hatte. "Wir sind von den Schwanebeckern bei unserem Jubiläum sehr stark unterstützt worden", sagt Benno Liebner, der Vorsitzende des Komitees. "Da war es nur logisch, dass auch wir an dem Umzug teilnehmen."

Die Einwohner der Stadt glänzten mit großem Einfallsreichtum, was das Schmücken der Festwagen betraf. Gebundene Erntegarben, Säcke mit frisch geernteten Kartoffeln, Sonnenblumen, Mais und Rüben waren zu sehen. Dazu marschierten Bauern und ihre Frauen, kleine Kinder machten den Weg durch die Stadt notfalls in bunten Wiegen mit. Auch sie hatten sichtlich Spaß. Der mobile Stammtisch "Auf der Freiheit" versorgte die Gäste im Vorbeifahren mit Freibier. Bauersfrauen verteilten Leckereien an die Kinder an den Straßenrändern.

Sportfischer räuchern Forellen auf dem Marktplatz

Angekommen auf dem Markt, wurde die Erntekrone aufgehängt und Bürgermeisterin Christina Brehmer eröffnete die Feierlichkeiten. An den Ständen gab es allerhand Speisen. Auch die Sportfischer vom Verein Weha, die schon tags zuvor in Wegeleben präsent waren, freuten sich über einen guten Absatz ihrer Fische. Die frisch geräucherten Forellen wurden vor Ort zubereitet. "Das war ein Marathon-Wochenende für uns, aber wir kommen gern zu den Festen in der Verbandsgemeinde", teilt Marco Grigoleit, der Vorsitzende des Vereins, mit. "Auch am kommenden Wochenende sind wir in Harsleben beim Herbstfest dabei." Der von den Organisatoren des Erntedankfestes ausgerufene Wettbewerb "Wer hat den größten Kürbis" fand große Resonanz. Die Kürbisse wurden aus Emersleben, Wulferstedt, Halberstadt und Schwanebeck angeliefert.

Den 1. Platz holte sich Andreas Heyer aus Schwanebeck mit einer 64 Kilogramm schweren Frucht. Toralf Seidler (ebenfalls Schwanebeck/45 Kilo) und Karl Heinz Rauer aus Halberstadt (41 Kilo) folgten auf den Plätzen. Da es Hans Jürgen Könnecke (Schwanebeck) mit seinem Kürbis ebenfalls auf 41 Kilogramm brachte, wurde der Bronzeplatz doppelt vergeben. Alle Teilnehmer erhielten je eine Urkunde, die ersten drei Ränge wurden mit Medaillen und Präsenten der Fleischerei Bendler belohnt. Lutz Gnade, vom Organisationskomitee der Veranstaltung zeigte sich mit dem Ablauf der Feierlichkeiten sehr zufrieden. "Das Fest war eine runde Sache", resümiert er. "Es ist alles so abgelaufen, wie wir das im Vorfeld geplant hatten. Ich möchte mich noch einmal bei den vielen Helfern und den Sponsoren bedanken." Eine private Geldspende gab es gar aus Kanada von dem ehemaligen Schwanebecker Wolfgang Breiting.