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Abrissbrache im Herzen der Kreisstadt des Harzkreises Halberstadt: Fragezeichen hinter Baubeginn für Seniorenzentrum

Geplanter Baustart für neues Seniorenzentrum in Halberstadt vor mehr als einen halben Jahr gerissen. Warum der Bauherr jetzt vorsichtig erst das Jahr 2025 anpeilt.

Von Jörg Endries 30.04.2024, 11:00
Entwurf des neuen Seniorenzentrums an der Kühlinger Straße in Halberstadt.
Entwurf des neuen Seniorenzentrums an der Kühlinger Straße in Halberstadt. Entwurf: HERBST PLAN-CONSULT GMBH

Halberstadt. - Über 30 Jahre verschandelte an prominenter Stelle das ehemalige Einrichtungshaus das Stadtbild Halberstadts. Seit Anfang der 1990er Jahre verwaist, ließ der Abriss lange auf sich warten. Jetzt ist es seit einigen Wochen verschwunden. Die Lücke zwischen Kühlinger, Schwanebecker und Walter-Rathenau-Straße soll mit einem neuen Seniorenzentrum geschlossen werden. Doch wann beginnen die Bauarbeiten? Der Eigentümer der Abrissbrache, die Immac Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg, hat einen Fahrplan dafür.

Ursprünglich war das dritte Quartal 2023 für den Baubeginn angepeilt. Zu diesem Zeitpunkt begann jedoch erst der Abriss des alten Einrichtungshauses. Damit kann der ursprünglich von der Immac anvisierte Fertigstellungstermin im ersten Halbjahr 2025 nicht gehalten werden.

„Verschiedene Faktoren führen zu einer Bauverzögerung“, informiert Felicitas von Kap-herr, Sprecherin der Immac Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg. Grund dafür seien die Inflation, steigende Baupreise und Zinsen. „Die haben direkte Auswirkungen auf die Planung und Umsetzung von Bauprojekten in der gesamten Baubranche, einschließlich unserer eigenen Projekte“, so die Sprecherin. Derzeit stehe der genaue Baubeginn für das Seniorenzentrum noch nicht fest. Das Unternehmen arbeite aktiv daran, die bestmöglichen Bedingungen für einen reibungslosen Baustart zu schaffen, und berücksichtige dabei die aktuellen Herausforderungen der Baubranche. „Unser Ziel ist es, dass das Bauprojekt im Jahr 2025 beginnen kann“, so Felicitas von Kap-herr. Hierfür müssten jedoch verschiedene Bedingungen erfüllt sein, darunter eine Stabilisierung der Marktlage und eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Zuletzt gab es Unstimmigkeiten zwischen der Stadt Halberstadt und dem Investor. Der wollte die straßenseitige Fassade des geplanten Neubaus wegen des Verkehrslärms noch einmal umgestalten. In der Gestaltung käme es so zu geringfügigen Abweichungen. Die Fenster im Dachgeschoss − also dem 4. Obergeschoss − sollten einheitlich gestaltet werden. Die Loggien dagegen wegfallen. Dem Plan erteilte der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung eine Absage. Die Frage, ob die Absage Auswirkungen auf das Projekt habe, beantwortete die Immac nicht.

2020 erwarb die Immac Verwaltungsgesellschaft mbH Hamburg das Areal am Kühlinger Tor. Wenig später stand fest, was auf dem Filet-Grundstück in bester Innenstadtlage entstehen soll. Danach ist auf dem 3.573 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Kühlinger , Friedrich-Ebert- und Walther-Rathenau-Straße im Zentrum Halberstadts ein modernes Seniorenzentrum geplant.

Der Investor möchte ein Pflegeheim mit 120 vollstationären Pflegeplätzen bauen. Weiterhin im selben Objekt sind 17 Einheiten des Service-Wohnens einschließlich Gemeinschaftsraum im vierten Obergeschoss geplant. Das Service-Wohnen ist für Menschen ab 60 Jahren oder Pflegebedürftige konzipiert, die so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen wollen. Dazu gehört ein buchbares Servicepaket.

Das Haus soll eine maximale Höhe von 18 Metern haben und sich damit der Nachbarbebauung anpassen. Das Gebäude wird U-förmig errichtet und besitzt in südlicher Ausrichtung − zur Walther-Rathenau-Straße hin − einen Innenhof mit einer Grünfläche und Wegen. Dort befinden sich auch Balkone für die Gemeinschaftsbereiche. Insgesamt wollen die Hanseaten etwa 20 Millionen Euro in das Neubauvorhaben investieren.