Wirtschaft Halberstädter Unterwegs für sichere Stromversorgung
Mit ihrer Belegschaft trägt sie zur Versorgungssicherheit beim Strom bei. Die Halberstädter Niederlassung der Omexom GmbH wächst dabei ganz im Stillen.

Halberstadt. - Sie helfen mit, dass unsere Kühlschränke, Fernseher und Heizungen laufen und die Energiewende realisiert wird – die 30 Mitarbeiter der Omexom-Niederlassung in Halberstadt. Sie sind Teil eines weltweit agierenden Konzerns und innerhalb der Omexom Schaltanlagenbau GmbH vor allem an Umspannwerken tätig.
Kurz gesagt also an den Verbindungsstellen von Stromleitungen mit unterschiedlichen Spannungen. „Wir arbeiten in Bereichen bis 380 Kilovolt“, sagt Ronald Finke, Leiter des Halberstädter Standorts. Diese Business Unit, also Geschäftseinheit, bildet zusammen mit der in Bautzen/Dresden die Division Mitte innerhalb der Transformations-Abteilung. „Ein bisschen kompliziert“, sagt Finke schmunzelnd, der seit 2019 die Halberstädter Einheit leitet. Bei so großen Konzernen aber üblich.
Auftraggeber in ganz Deutschland
Das Team baut, wartet und repariert Schaltanlagen für Hoch-, Mittel- und Niederspannung. Das sind vor allem Umspannwerke, die dafür sorgen, dass der Strom von den Erzeugern zu Abnehmern kommt. „Wie bauen neu, um und reißen auch ab, wenn nötig“, beschreibt Finke das Aufgabenfeld. Die Auftraggeber sind zumeist größere Netzbetreiber wie Avacon oder TenneT, doch auch Stadtwerke und Industriebetriebe gehören dazu. Und das in ganz Deutschland.
Es sei kein leichter Job, sagt Finke, „unsere Mitarbeiter sind bei Wind und Wetter draußen. Und sie müssen immer konzentriert sein. Das Thema Arbeitssicherheit ist uns deshalb besonders wichtig.“
Die Halberstädter Belegschaft ist vor allem männlich, mit Katrin Bögelsack gibt es nur eine Frau im Team. Sie hält im Büro im Industriegebiet Ost die Alltagsorganisation in den Händen, während die Elektriker und Elektroniker die Aufträge vor Ort abarbeiten.
Mitarbeiter werben Mitarbeiter
Dass der Altersdurchschnitt der Belegschaft bei etwa 45 Jahren liegt, hat unter anderem darin seinen Grund, dass man in Halberstadt seit 2019 nicht mehr selbst ausbilde. „Das hat viele Gründe“, sagt Finke. „Aber größer geworden ist die Belegschaft dennoch.“ Das habe zum einem mit der Zunahme an Aufträgen zu tun – Stichwort Energiewende. So sind Schaltanlagen einfach elementar, um Wind- und Sonnenstrom ins Netz einspeisen zu können. Dazu komme noch eine wachsende Aufgabenbreite seiner Geschäftseinheit, sagt Roland Finke. „Wir haben seit zwei Jahren auch die Projektleitung für viele Aufträge übernommen, deshalb brauchen wir auch dafür entsprechende Fachleute.“
Die gewinne man unter anderem dadurch, dass die eigenen Leute neue Mitarbeiter werben. „Das ist ganz erfolgreich“, so Finke. So starten zum Jahreswechsel gleich fünf neue Kollegen in der Montage. Sie kommen unter anderem aus Tschechien und sind über verschiedene gemeinsame Projekte auf die Omexom-Truppe aufmerksam geworden.
Unterstützung für die Umwelt
Seit drei Jahren wehen die Omexom-Fahnen nicht mehr an der Wehrstedter Straße. „Wir haben uns auf einen Standort hier in Halberstadt konzentriert“, sagt Finke, der sich auch darüber freut, dass es binnen eines Jahres gleich zweimal gelungen sei, innerhalb des Unternehmens den Zuschlag für Umweltprojekte hier in der Region zu bekommen. „Wir reichen unsere Vorschläge ein, und der Konzern entscheidet, welches Projekt unterstützt wird.“ Das Geld dafür komme aus einem Fonds, der unter anderem daraus gespeist werde, dass für jeden verbrauchten Liter Kraftstoff eine kleine Abgabe gezahlt wird. „Das Thema Umweltschutz spielt auch für uns eine zunehmend wichtige Rolle“, so Finke.
Die Halberstädter konnten dank des Konzernzuschusses die Pflanzung von zwei größeren Bäumen in der Wredestraße ebenso finanzieren wie eine große Spende an den Tiergarten in Halberstadt. „Wir sind immer auf der Suche nach Umweltprojekten, die wir unterstützen können.“