Städtebundtheater will damit bis Ende September 52 Vorstellungen in Thale bestreiten "Harz Saga": Risiko und Experimentalstück
Zum Harzer Bergtheater ist jetzt ein Vertrag zwischen Hexentanzplatz Thale GmbH und Nordharzer Städtebundtheater über 52 Vorstellungen zur Freiluftsaison 2012 geschlossen worden. Die "Harz Saga" soll das Publikum auf den Berg locken.
Thale (mz) l Ob es das Stück für das Harzer Bergtheater wird, muss sich zeigen. Damit könnte aber ein lang gehegter Wunsch wahr werden, ein exklusives Angebot zu unterbreiten. Eines, das als Markenzeichen, wie Störtebeker in Ralswieck, für die grüne Bühne des Harzes stehen kann. Die "Harz Saga" wird das Nordharzer Städtebundtheater auf dem Berg spielen und sich damit in die Suche nach dem Harzstück einbringen. Intendant Johannes Rieger sprach zur Vertragsunterzeichnung zwischen der Hexentanzplatz Thale GmbH und dem Nordharzer Städtebundtheater zur Spielzeit 2012 im Rathaus der Stadt von einem Experimentalstück, das auch ein gewisses Wagnis darstellt. Es wird eine Revue sein, die aus- und umbaufähig ist und vorerst auch nur viermal gezeigt wird, kündigte der Intendant an. Gespannt sind beide Seiten, ob es vom Publikum angenommen wird. Sowohl der Geschäftsführer der Hexentanzplatz GmbH, Hans-Peter Bergmann, als auch Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU) zeigten sich erfreut, dass sich das Nordharzer Städtebundtheater dieses Experiments angenommen hat.
Der Bürgermeister unterstrich, dass die Gespräche der zurückliegenden Zeit zu einer gemeinsamen Strategie geführt haben. Auf dieser Basis werde "die bewährte Zusammenarbeit fortgesetzt". Insgesamt wird das Nordharzer Städtebundtheater 52 Vorstellungen in der Spielzeit 2012 auf dem Berg bestreiten. Davon elf an einem Sonnabend oder Sonntag während der Ferienzeit. Der Vertrag ist auf das Jahr 2012 fixiert, aber mit einer Option für die Folgejahre. Bis zu 60 Vorstellungen werden dem Städtebundtheater zugestanden. Im Interesse des Marketings und der Werbung wurde vereinbart, bis jeweils zum 30. September eines Jahres den neuen Spielplan vorzulegen, wobei der Hexentanzplatz GmbH eine vierwöchige Prüfzeit eingeräumt wird.
Die Spielzeit 2012 beginnt am 17. Mai mit "Ronja Räubertochter" - einer Inszenierung des Städtebundtheaters. Das Kinderstück wurde aufgrund des Erfolgs im Vorjahr erneut in den Spielplan aufgenommen. Mit "Pettersson und Findus" bringen die Nordharzer noch ein zweites Kinderstück auf die grüne Bühne. "60 Prozent der Stücke im Bergtheater, auch von den anderen Partnern, sind auf die ganze Familie zugeschnitten", betonte der Bürgermeister. Und der Geschäftsführer der Hexentanzplatz GmbH wies darauf hin, dass die Besucher auf dem Berg in erster Linie Unterhaltung erwarten. "Das Harzer Bergtheater ist Teil des touristischen Angebots der Stadt", nannte Balcerowski die wichtigste Prämisse. Das Angebot des Theaters sei nach den Gesprächen im Vorfeld entsprechend ausgerichtet worden.
Zur Offerte gehört auch eine Opernaufführung. Intendant Rieger ist sich sicher, dass mit "Carmen" der Publikumsgeschmack getroffen wird und so etwas auch "im Harz und nicht nur in Bregenz funktioniert". Es komme sehr darauf an, welche Stücke ausgewählt werden und ob sie freilufttauglich sind. Mit "My fair Lady", ein Wunsch des Geschäftsführers der Hexentanzplatz GmbH, soll an die erfolgreichen Aufführungen vor knapp zehn Jahren im Bergtheater angeknüpft werden. Ob die Operette "Das Feuerwerk" sich auf der Freiluftbühne bewährt, muss sich zeigen, sagte der Intendant. Er hegt da angesichts der Bekanntheit des Liedes "Oh mein Papa war eine schöne Mann" aber durchaus gute Hoffnungen. Und mit "Charleys Tante" komme eine echte Komödie auf die Freilichtbühne. Johannes Rieger betonte, dass mit Freiluftaufführungen Regisseure betraut worden sind, die bereits erfolgreich Stücke dafür inszenierten und bewiesen haben, dass sie ein Händchen dafür haben.
Neben dem Bergtheater wird das Städtebundtheater auch auf der Waldbühne Altenbrak präsent sein. Vertraglich gebunden gibt es dort eine Gala unter dem Titel "Traumschiff Operette", die der Intendant persönlich leitet.