Sammelbildchen als Firmenwerbung

Halberstadt l Das Sammeln und Tauschen war bereits zur Zeit der Jahrhundertwende eine beliebte Freizeitbeschäftigung der Kinder. Diesem Thema widmet sich am Mittwoch, dem 16. September, der nächste Abendvortrag des Geschichtsvereins.

Sammelbilder existierten in verschiedenen Arten und wurden kostenlos von den Firmen angeboten. In den meisten Fällen handelte es sich um ganze Serien. Auf der Rückseite waren der Name der Firma zu finden sowie Kochrezepte oder Beschreibungen historischer Ereignisse. Zur Aufbewahrung wurden spezielle Alben herausgegeben.

Der Ursprung des Sammel- oder besser Reklamebildes liegt wohl in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Firma Stollwerck stattete schon um 1840 ihre Waren mit Serienbildern aus. Durch den großen Erfolg begannen viele weitere Firmen für den Kauf ihrer Produkte auf diese Art und Weise besondere Anreize zu schaffen.

Neben den, vor allem durch die Verkaufsautomaten in Umlauf gebrachten, Automatenbildern wurden auch zunehmend Reklamebilder als Beigabe zu den in Kolonialwarenläden verkauften Waren an die Kunden abgegeben. Diese zunächst als Einzelbilder, später dann überwiegend in Serien herausgegeben, erhielt der Käufer als Treueprämie. Durch den Wunsch zur Vervollständigung unvollständiger Serien gelang es, ein bestimmtes Maß an Produktbindung beim Kunden zu erzeugen. Dadurch angeregt, begann auch die Liebig Company im Jahre 1872 mit der Ausgabe von Bilderserien zu ihrem weltberühmten Produkt, dem nach einem Patent von Justus von Liebig hergestellten Fleischextrakt.

Die Sammelbilder mit ihrem informativen und lehrreichen Charakter und der vielfältigen Thematik boten die Möglichkeit, einen Blick „in die Welt hinaus“ zu werfen.

Beim Abendvortrag wird es speziell um Sammelbilder und Werbemarken aus und zu Halberstadt gehen. Den Votrag hält Dr. Volker Bürger, Beginn ist am 16. September um 19 Uhr im Städtischen Museum Halberstadt.