1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Idee für Mammendorf: Ein "Haus der Steine"

Projekt eines Ausstellungs- und Begegnungszentrums Idee für Mammendorf: Ein "Haus der Steine"

Von Maik Schulz 22.09.2011, 04:27

Die Ortschaft Eichenbarleben will im Ortsteil Mammendorf ein "Haus der Steine" errichten. Die Gemeinde Hohe Börde hat für das Projekt bereits einen Förderantrag für die EU-Förder-Strategie "Leader" gestellt. Finanziert werden soll das Vorhaben durch Verkaufserlöse und die beantragten "Leader"-Fördermittel.

Eichenbarleben. "Mammmendorf ist nun einmal ein Ort der Steine", begründete Ortsbürgermeister Detlef Binkowski das Anliegen des Projektes. Zum Einen liegt der Gesteinstagebau direkt am Dorfrand, zum Anderen leben in Eichenbarleben und Mammendorf eine Reihe von Experten, die sich mit der Gesteinskunde sowie archäologischen Funden in der Region beschäftigen und bestens auskennen. Deren Wissen und Funde sollte Binkowski zufolge undedingt einer interessierten Öffentlichkeit nahe gebracht werden.

"Unsere Idee ist es, gemeinsam mit kompetenten Sammlern wie Harry Witzke, Alan Morris und Alwin Laue und dem Steinbruchbetreiber CSI eine Ausstellungs- und Informationsstätte zu schaffen, die sich intensiv mit Steinen, ihrer Nutzung und Entstehungsgeschichte beschäftigt", berichtete Binkowski. Die geplante Dauerausstellung soll insbesondere ein Bildungsort für Besuche von Kindergärten und Schulklassen und anderen interessierten Teilen der Öffentlichkeit werden. Darüber hinaus soll das Haus den Senioren als Begegnungsstätte dienen. Zudem könnte es als Wahlbüro und für Sprechstunden des Ortsbürgermeisters genutzt werden.

Realisiert werden soll das Projekt als Anbau an das Feuerwehrhaus. "Dort bräuchten wir keine neuen Versorgungsleitungen zu verlegen, der Standort ist ideal und wir denken, dass wir mit der Nutzungsidee gute Chancen auf Leader-Mittel haben. Leader-Ziel ist es ja auch, das Miteinander in alten Dorfkernen zu stärken und mit innovativen Nutzungsideen, die außerdem mit Besonderheiten der Region verbunden sind, zu beleben."

Die geschätzten Kosten für das "Haus der Steine" belaufen sich 165000 Euro. Neben den Fördermitteln müsste die Gemeinde einen Eigenanteil von 76000 Euro aufbringen. Diese Summe soll durch den Verkauf des kommunalen Gebäudes in der Dorfstraße 13 aufgebracht werden. Gelingt der Verkauf nicht und fließen die Fördergelder nicht, kann das Projekt nicht realisiert werden. Deshalb ist das Vorhaben im Haushaltsplan 2012 auch mit einem so genannten Sperrvermerk versehen.

Im zu verkaufenden Gebäude Dorfstraße 13 sind derzeit fünf nicht vermietete Wohnungen, der Jugendklub und die Begegnungsstätte für Senioren untergebracht. Wie die Verwaltung im Haushaltsvorbericht betont, ist davon auszugehen, dass die Bewirtschaftungskosten des "Hauses der Steine" unter den derzeitigen laufenden Kosten für die Dorfstraße 13 liegen werden. Für den Jugendklub müsste ein alternativer Standort gefunden werden.