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Ortschaftsräte über Ärgernisse und nächste Vorhaben In Aderstedt sind marode Brücken gesperrt

Beinahe schon gebetsmühlenartig kommen in Aderstedt immer wieder die Themen Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit auf den Tisch. Der Ortschaftsrat erwartet von der Huy-Gemeindeverwaltung, endlich auch gehört zu werden.

Von Ramona Adelsberger 26.06.2021, 17:43
Die Brücke über den Großen Graben bei Aderstedt musste gesperrt werden, weil der Belag zu morsch ist.
Die Brücke über den Großen Graben bei Aderstedt musste gesperrt werden, weil der Belag zu morsch ist. Foto: Maik Berger

Aderstedt - René Stoffregen, Mitglied des Aderstedter Ortschaftsrates, bringt es auf den Punkt: „Wir reden bei jeder Sitzung über die gleichen Themen und nichts tut sich.“ Das sei sehr ärgerlich. Tatsächlich werden die Punkte Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit immer mit konkreten Fakten belegt und gehen der Gemeindeverwaltung zu, doch vieles ist immer noch offen.

Radfahrer und Fußgänger sind gefährdet

Es ist auch nicht das erste Mal, dass in Aderstedt über morsche Brücken für Fußgänger und Radfahrer über den Großen Graben diskutiert wird. Nun aber hat sich die Situation verschärft. „Ich musste die Brücken inzwischen sperren, weil es zu gefährlich geworden ist, sie zu betreten“, erklärt Ortsbürgermeister Maik Berger (SPD). Mit dieser für ihn alternativlosen Entscheidung sei er sehr unzufrieden. „Seit Mai 2020 habe ich eine Zusage von der Gemeindeverwaltung, dass die Beläge erneuert oder zumindest ausgebessert werden, doch wenn ich nachfrage, höre ich nur Ausflüchte.“ Dabei sei die Unterkonstruktion der Brücken noch voll in Ordnung, nur an den Bohlen habe der Zahn der Zeit genagt.

Ähnlich ärgerlich sei die Qualität der Grasmahd im öffentlichen Bereich, die - nicht nur in Aderstedt, sondern in allen Ortschaften - in diesem Jahr besonders bemängelt wird. „Leider gehen unsere Anfragen dazu bisher ins Leere, daher habe ich für die nächste Gemeinderatssitzung eine Beschlussvorlage eingebracht, um eine Kosten-Nutzen-Analyse der letzten zehn Jahre der Grünflächenpflege zu erhalten“, sagt Berger.

Transparenz muss besser werden

So wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen, pflichten ihm seine Ratskollegen bei. Gerade die Gossen im Ort der Friedhof oder der Spielplatz hätten bis zum Sommer besonders schlimm ausgesehen. Ähnlichen Handlungsbedarf sehe er auch beim Thema Gemeindearbeiter. „Wir erwarten mehr Transparenz, bei welchen Projekten die Gemeindearbeiter in den Ortsteilen gemeinsam arbeiten und wann sie bei uns tätig werden.“ Er habe den Eindruck, dass die Prioritäten des Bauhofes nicht unbedingt in Aderstedt liegen.

Ein weiteres leidiges Thema, dass immer wieder auf der Tagesordnung steht, sind die herrenlosen Grundstücke in der Ortslage, von denen inzwischen Gefahr ausgeht und bei denen eine sogenannte Ersatzvornahme nötig ist.

Dazu erklärt Ratsmitglied Gabriele Stache, die als unmittelbare Nachbarin eines der Grundstücke an der Rudolf-Breitscheid-Straße direkt betroffen ist: „Ich habe die zuständigen Stellen wie Ordnungsamt und das Gesundheitsamt des Landkreises wegen der Ratten angeschrieben und von einem Mitarbeiter, der kürzlich Fotos gemacht hat, erfahren, dass das Verfahren anlaufen sollte.“

Doch der Ortschaftsrat hat sich auch über Vorhaben verständigt, die aus eigener Kraft angepackt werden können. Bei der letzten Sitzung war über die Verwendung des Ortsbudgets gesprochen und festgelegt worden, dass eine Reihe maroder Bänke am Großen Graben und entlang des Radweges erneuert werden soll. „Diese sind bereits in Arbeit und sollten in Kürze aufgestellt werden“, berichtet Gabriele Stache.

Denkmal ist nicht mehr lesbar und muss saniert werden

Ein Vorschlag zur weiteren sinnvollen Verwendung des Geldes kommt von Maik Berger und betrifft das Denkmal für die Gefallenen des ersten Weltkrieges am Ernst-Thälmann-Platz. „Die Inschriften sind kaum noch lesbar und sollten erneuert werden.“ Dieser Vorschlag findet die Zustimmung aller und sofort begeben sie sich zum Denkmal, um es zu begutachten. Bernd Lange misst die Größe aus und will sich mit einem Grafiker in Verbindung setzen, parallel dazu wird Maik Berger mit der Denkmalbehörde und mit einem Steinmetz Kontakt aufnehmen. Denn zunächst muss geklärt werden, welche Möglichkeiten es zur Restaurierung generell gibt.

Feuerwehr holt ihr Jubiläum zum 125. nach

Ein nächster Teil des Ortsbudgets ist für die Jubiläumsfeier zur Gründung der Aderstedter Feuerwehr vor 125 Jahren vorgesehen, die vom Vorjahr auf 2021 verschoben worden ist. „Wir planen für Sonnabend, 11. September, und sind optimistisch, dass wir auch zünftig feiern können“, erklärt Bernd Lange von der Wehrleitung. Er stellt die Eckpunkte der Planung vor, die in Kürze veröffentlicht werden soll.

Maik Berger, Bernd Lange, René Stoffregen und Torsten Kremz (von links) am Denkmal, dessen Inschrift erneuert werden soll.
Maik Berger, Bernd Lange, René Stoffregen und Torsten Kremz (von links) am Denkmal, dessen Inschrift erneuert werden soll.
Foto: Adelsberger