Geschäftsführer der Börde-Puten GmbH ist verwundert über Debatte / Verkauf von der Tagesordnung genommen Investor setzt auf Transparenz: "Wir stellen Pläne gern vor"
Halberstadt/Schachdorf Ströbeck l In der Debatte um den geplanten Bau einer Putenmastanlageim Schachdorf Ströbeck machen die Gegner mobil. Sie fordern das Verschieben der geplanten Entscheidung über den Verkauf der rund sieben Hektar großen Fläche an den Anlagenbetreiber, die Börde-Puten-GmbH. Ihr Ziel ist klar: Bevor über den Verkauf des Areals entschieden werde, müssten die Anwohner umfassend über die Pläne des Investors informiert werden. Eine klare Aufforderung an den Investor. Doch würde der sich einer solchen Informationsveranstaltung vor dem Start des offiziellen Genehmigungsverfahrens überhaupt stellen?
Eine Frage, der die Volksstimme nachgegangen ist. Schließlich hatte zuletzt auch Udo Odenbach - Ortsrat aus Ströbeck und Stadtrat in Halberstadt mit CDU-Parteibuch - aufgrund "mangelnden Informationsflusses" gegenüber dem Bürger beantragt, die Verkaufspläne zu vertagen. "Die Verwaltung wird beauftragt, mit der Börde-Puten-GmbH einen Termin festzulegen", um sich zu präsentieren und den Bürgern Rede und Antwort zu stehen, heißt es in Odenbachs Antrag.
"Wir spielen mit offenen Karten und hätten selbstverständlich kein Problem damit, uns und unsere Pläne in Ströbeck öffentlich vorzustellen", betont Karl-Johannes Heinemann, einer der beiden Geschäftsführer der Börde-Puten GmbH. Er könne sich durchaus auch vorstellen, eine der bislang fünf Anlagen, die das Unternehmen in Sachsen-Anhalt in Danstedt, Badersleben, Bühne sowie Welbsleben und Oschersleben betreibt, einem gewissen Personenkreis zu öffnen. "Wir haben damit kein Problem, denn wir wollen sachlich informieren", betont Heinemann.
Zugleich zeigt sich der Unternehmer verwundert über die aktuellen Entwicklungen in Ströbeck. "Das scheint mir alles ein wenig überhitzt und überzogen zu sein", meint er mit Blick auf die aufgekommenen Diskussionen und Proteste. "Im Moment stehen wir noch am Anfang. Es geht nur um einen Kaufvertrag, den wir mit der Stadt abschließen wollen. In das Genehmigungsverfahren werden dann auch die Anwohner mit einbezogen", erinnert Heinemann an die Verfahrensabläufe. Und er gibt noch einen Aspekt zu bedenken: "Wir haben schon länger mit dem Gewerbegebiet Ströbeck geliebäugelt. Wir könnten ebenso aber auch ein Nachbargrundstück suchen und es direkt vom Eigentümer abkaufen. Dann würde es die Diskussion um den Verkauf überhaupt nicht geben."
Gestern Nachmittag entsprach die Stadtverwaltung dem Wunsch der Gegner und gab bekannt, dass der Punkt von der Tagesordnung der morgigen Stadtratssitzung genommen werde.