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Bauausschuss diskutiert Photovoltaikanlage in Bösdorf Ja zur Bebauung für alte Deponie

Von Gundi Neuschulz 26.07.2013, 01:13

Bösdorf l Der Bebauungsplan Deponie Bösdorf war ein Thema im jüngsten Bauausschuss der Stadt Oebisfelde-Weferlingen. Nils Funke vom gleichnamigen Planungsbüro stellte den Plan vor, auch wenn die Photovoltaikmodule bereits auf der ehemaligen Deponiefläche stehen.

Die Deponie Bösdorf diente bis Anfang der 1990er Jahre als Müllkippe des Landkreises Klötze. Eingelagert wurden dort mineralische Abfallstoffe westlich des Weges und Hausmüll östlich des Weges. Nach der Einstellung der Deponierung wurde sie zunächst provisorisch abgedeckt. Aufgrund der Lage der Müllkippe im Kreisgebiet war die Zuständigkeit zunächst auf den Ohrekreis und dann auf den Landkreis Börde übergegangen. Im Jahr 2006 wurde sie endgültig rekultiviert. Nach einer Abdichtung wurde eine Kiesschicht und danach ein magerer Oberboden aufgebracht sowie eine Wildgrasmischung eingesät. Außerdem wurde eine geordnete Deponieentwässerung hergestellt. Danach wurde die Deponie endgültig stillgelegt.

"Eigentlich hätte das Planverfahren vorgezogen werden müssen, aber der Vorhabenträger beantragte ein Eilverfahren, so dass wir nun im Nachhinein ordentliches Baurecht schaffen", erläuterte Planer Nils Funke. Aufgrund des öffentlichen Interesses an der Förderung erneuerbarer Energien und der nicht gesicherten Durchführbarkeit des Vorhabens bei einem Warten auf die Wirksamkeit eines Flächennutzungsplanes habe Handlungsbedarf bestanden. Die Fläche biete sich für eine Photovoltaikanlage an und entspreche den grundsätzlichen Entwicklungszielen der Stadt Oebisfelde-Weferlingen.

"Für die Photovoltaikanlage wurden auch keine landwirtschaftlichen Flächen gebraucht. Sie befindet sich ausschließlich auf der ehemaligen Deponiefläche, die ohnehin nicht anders zu nutzen ist", so Funke. Auf der Fläche mit leichter Hanglage wurden Betonfundamente aufgesetzt, um die Abdichtung der Deponie nicht zu beschädigen. "So könnte die komplette Anlage auch wieder rückstandslos entfernt werden", erklärte der Planer. Durch die Fundamente werde je Modul eine Fläche von 0,226 Quadratmetern versiegelt. Die Solarmodule würden auf Gestellen montiert, so dass keine zusätzlichen Versiegelungen entstehen.

Die übrigen Flächen bleiben Halbtrockenrasen, der Biotoptyp werde so auch bei einer anderer Artenzusammensetzung weiterhin erhalten, erklärte der Planer den Ausschussmitgliedern, die dem Bebauungsplan einhellig zustimmten.