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"Harzjumper" wird bis zum Sommer regelmäßig Orte der Stadt Osterwieck besuchen Jugendraum auf Rädern fährt übers Land

Von Mario Heinicke 26.04.2013, 03:24

"Harzjumper" heißt der umgebaute Lkw, der nun bis in die Sommerferien hinein in die Orte der Stadt Osterwieck "springen" wird, um Beschäftigungsangebote für Kinder und Jugendliche zu unterbreiten.

Stadt Osterwieck l Im dritten Jahr tourt der "Harzjumper" nun durch den Harzkreis. Bisher vornehmlich in den Oberharzer und Falkensteiner Orten, nun ist Osterwieck sein Zielgebiet. Am Mittwochnachmittag parkte der aus einem holländischen Blumentransporter umgebaute Lkw auf dem Osterwiecker Stephanikirchhof. Die Sonne schien, sodass die Spiele, Tische und Bänke aus dem Wagen ins Freie geholt werden konnten. Aber der Nachwuchs könnte sich bei Regenwetter genauso gut im Wagenaufbau unterhalten, spielen, Filme schauen, sich nach der Wii-Spielekonsole bewegen oder Bücher lesen.

"Wir kommen vor allem in ländliche Orte, wo Jugendliche kaum Angebote zur Freizeitgestaltung haben", erklärte Kornelia Wedler, die den Jugendraum auf Rädern steuert und betreut. Osterwieck war also die erste Station zum Kennenlernen. Heute ab 14 Uhr wird der "Harzjumper" in Berßel am Jugendklub erwartet. Zusammen mit den Klubs in Deersheim, Lüttgenrode und Hessen sind das die fünf Einrichtungen, die derzeit über das AWZ Halberstadt einen Betreuer haben. Doch es gibt insgesamt 20 Ortschaften in der Stadt Osterwieck, die keinesfalls alle einen Jugendraum haben. In die meisten von ihnen wird der "Harzjumper" fahren. Mindestens zweimal pro Woche will Kornelia Wedler mit dem Lkw ins Stadtgebiet kommen. Immer ab 14 Uhr bis gegen 17 Uhr, in den Sommerferien von 10 bis 16 Uhr. Abhängig von Bedarf und Resonanz. "Wir werden uns dann auf die Orte konzentrieren, wo es guten Zulauf gibt." Im Oberharz und in Falkenstein hat sie jedenfalls beste Erfahrungen gemacht.

Der "Harzjumper" gehört dem in Quedlinburg ansässigen Verein Kreis-Kinder- und Jugendring Harz, wurde 2011 mithilfe der Aktion Mensch finanziert und der Kommunalen Beschäftigungsagentur umgebaut. Bis 2014 ist das Projekt vorerst angelegt. Kornelia Wedler sieht aber nicht nur die Unterhaltung der Kinder - Zielgruppe 6 bis 14 Jahre - als ihre Aufgabe. "Wir möchten die Jugendlichen motivieren, sich in ihren Gemeinden einzusetzen. Das ist im Oberharz und in Falkenstein schon gut gelaufen."

Dazu tragen Umfragen bei, die in den nächsten Wochen über den "Harzjumper" zum Beispiel an der Sekundarschule Dardesheim vorgesehen sind. Schüler sollen dann Auskunft darüber geben, was sie sich für ihre Heimatgemeinde wünschen, wie es dort mit den Jugendangeboten aussieht. Aber auch, wie lange die Schüler zur Schule unterwegs sind. Dieses Projekt werde über die Hochschule Merseburg wissenschaftlich begleitet. Wedler: "Wir möchten die Ergebnisse dem Jugendamt für die Jugendhilfeplanung zur Verfügung stellen."