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Leipziger Künstler geben Programm "Warm up fürs Burnout" auf der Wasserburg Zilly Junge Kabarettisten noch nicht ausgebrannt

12.08.2013, 01:19

Zilly (mhe) l Sie können hochdeutsch. Mit Robert Günschmann und André Bautzmann präsentierten zwei Sachsen ihr neues Kabarettprogramm "Warm up fürs Burnout" am Freitagabend auf der Wasserburg Zilly. Den ersten Beifall des Abends bekamen aber nicht die jungen Kabarettisten, sondern Burgvereinsvorsitzender Detlef Schönfeld. "Kultur gehört auch aufs Dorf", betonte er und hatte damit die über hundert Zuschauer in der "Märchenscheune" hinter sich.

Günschmann und Bautzmann weilten bereits zum dritten Mal in Zilly. Vormals als Mitglieder des Jugendkabaretts der bekannten "Pfeffermühle" hier gewesen, stehen sie mit dem Programm "Warm up fürs Burnout" nun auf der Bühne des Leipziger Centralkabaretts.

Zweieinhalb Stunden hielten Bautzmann und Günschmann das Publikum bei Laune. Begleitet am Klavier von Keti Warmuth, die auch als Dozentin an der Theaterakademie Sachsen tätig ist. Bereits seit 2007 arbeitet sie mit André Bautzmann zusammen, obwohl dieser erst 23 Jahre alt ist. 2008 war er übrigens Deutschlands jüngster Solo-Kabarettist. Ob Gesang oder Schauspiel, hier wächst ein ganz großer Kabarettist heran. Robert Günschmann stand dem in nichts nach. Und so spielten sie ihre Episoden rund ums Burnout, angelehnt an die Aufgeregtheit eines Louis de Funes, das legendäre Silvesterstück "Diner for one" oder den Sprachjongleur Willy Astor. Unser aller Kanzlerin wurde imitiert, auch andere Politiker durch den Kakao gezogen. Und zum Abschluss sangen Künstler und Publikum gemeinsam "Hartz IV, das Glück hat einen Namen, bald kommt es auch zu dir." Bissige Satire also auf die bisweilen verrückte Arbeitswelt und Politik.

Auch wenn die Kabarettisten die neue Volkskrankheit "Burnout" thematisieren, sie selbst scheinen noch nicht ausgebrannt zu sein. Gute Aussichten also, dass sie sich nächstes Jahr wieder zur Kultur aufs Dorf aufmachen.