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Corona Kein Klinikaufenthalt in Wernigerode und Halberstadt ohne PCR-Test

17.04.2021, 10:12

Halberstadt/Wernigerode

Die dritte Welle der Corona-Pandemie ist da. Längst, wie sich beim Blick auf die Krankenhäuser der Region zeigt. „Es sind nicht nur mehr ältere Patienten, die an Covid-19 erkranken, sondern vor allem jüngere und nicht unbedingt solche mit Vorerkrankungen“, sagt Prof, Dr. Klaus Begall. Der Ärztliche Direktor des Ameos-Klinikums Halberstadt berichtet, dass diese Patienten zudem deutlich länger auf den Intensivstationen verweilen.

Eine Erfahrung, die auch das Harzklinikum aktuell mache, wie Kliniksprecher Tom Koch bestätigt. Am Freitagmittag, 16. April, wurden auf den Intensivstationen in Quedlinburg und Wernigerode acht Corona-Patienten behandelt und 15 Patienten, die aus anderen Gründen intensivmedizinisch betreut werden müssen. Auf den Isolierstationen lagen insgesamt zwölf Corona-Patienten.

In Halberstadt waren es 14 Covid-Patienten, die im Krankenhaus betreut wurden. „Die Hälfte von ihnen wird auf der Intensivstation beatmet“, so Begall.

Längere Verweildauer der Patienten

Noch gibt es ausreichend Kapazitäten bei Betten, Beatmungsplätzen und Personal, aber der Trend zeige eindeutig nach oben.

Die längere Verweildauer sei durchaus der besseren gesundheitlichen Konstitution der 50- bis 60-Jährigen geschuldet, die aktuell häufiger an Covid-19 erkranken. Meist schwerer als die zumeist älteren Patienten der ersten und zweiten Welle, was langwierigere Therapien zur Folge habe. Zum Glück sei die Sterblichkeit bislang deutlich geringer als bei den Patienten der ersten und zweiten Welle, heißt es aus beiden Kliniken.

Immer mal wieder sei in allen Kliniken Personal von Quarantäne-Anordnungen betroffen, bestätigen Koch und Begall, wobei beide kaum Patienten als mögliche Infektionsquelle sehen.

Abstrich wird im Labor untersucht

„Wir haben strenge Hygienemaßnahmen, und die werden am Ameos-Klinikum Halberstadt stringent eingehalten“, so der Ärztliche Direktor. Ebenso wie im Harzklinikum, werden Patienten, die zu planbaren stationären Aufnahmen kommen, 24 Stunden vorher einem Corona-Test unterzogen. Dabei handelt es sich immer um einen PCR-Test. Also einen Abstrich, der im Labor genauer untersucht wird und als deutlich sicherer in der Aussage gilt als die Antigen-Schnelltests.

„Eine stationäre Aufnahme erfolgt nur bei negativem Testergebnis. Das gleiche Verfahren wird für die ambulanten Operationen angewandt“, sagt Klaus Begall.

In Halberstadt wie in Wernigerode und Quedlinburg gilt: Notfall-Patienten werden sogar doppelt getestet. Erst mit einem Schnelltest, ein zweiter Abstrich geht zeitgleich ans Labor. Das Ergebnis dieses PCR-Tests liegt bekanntermaßen erst 24 Stunden später vor.

Deshalb werden Patienten, die zur Notfallbehandlung stationär aufgenommen werden, bis zum Vorliegen des Testergebnisses auf der Isolierstation behandelt. Verweilen die Patientinnen einen längeren Zeitraum im stationären Bereich, erfolgen in regelmäßigen Abständen weitere PCR-Tests.

500 von 800 Mitarbeitern geimpft

Speziell für die besonders gefährdeten Bereiche, zum Beispiel Notaufnahmen, Radiologien, Isolierstationen und Intensivstationen zählen nicht nur die Schutzausrüstung, sondern auch regelmäßige PCR-Tests für die Mitarbeiter zum Standard. In beiden Kliniken ist zudem eine große Zahl der Mitarbeiter geimpft. „Von unseren rund 800 Mitarbeitern haben sich bislang 500 impfen lassen“, berichtet Klaus Begall.

Dennoch, die Erfahrungen mit Corona-Erkrankungen zeigten, dass es oftmals nicht konkret nachweisbar sei, wann, wo und wie die Infektion stattgefunden hat. „Hier ist nach wie vor jeder einzelne von uns gefordert, sich an die Abstands- und Hygenieregeln zu halten, damit wir endlich aus der Pandemie rauskommen“, so Klaus Begall.