Festveranstaltung zum 50. Geburtstag des Volkschores Süplingen Kein Mitglied möchte ohne Gesang leben
Ein überaus lebendiges Vereinsleben pflegt der Volkschor Süplingen von seinen Wurzeln am 21. September 1961 bis zum heutigen Tag. Den 50. Geburtstag konnten die Sängerinnen und Sänger am Freitag im Saal des Süplinger Dorfkruges zünftig feiern.
Süplingen. Im Vergleich zu einigen anderen Chören im Landkreis ist der Volkschor Süplingen noch ein junger Hüpfer, denn zum Beispiel die Chorgemeinschaft Harmonie Satuelle hat schon 128 Jahre auf dem Buckel.
Doch auch 50 Jahre wollen erst einmal geschafft sein, wie Chorvorsitzende Ute Knels am Freitag im Rahmen der Festsitzung zu berichten wusste. Gleich zu Beginn verkündete sie das Motto des Chores: "Es gibt kein Leben ohne Gesang wie es kein Leben ohne Sonne gibt".
Das mochten auch schon all jene 24 Bürger gedacht haben, die am 21. September 1961 erschienen waren, um den Chor aus der Taufe zu heben. Drei Treffen im September 1961 waren der Gründung vorausgegangen, und beständig wurden es dabei mehr Interessenten.
Als Vorreiter des Gesangs in Süplingen gilt Dorfklubleiter Herbert Ulrich. "Für ihn war es eine Errungenschaft", sagte Ute Knels. Viele junge Leute hätten sich dem Chor angeschlossen. Sie selbst und andere Jugendliche hätten es kaum erwarten können, dass sie 16 Jahre alt werden, denn das war das früheste Eintrittsalter in den Chor.
Zwei, die seit 50 Jahren dem Chor die Treue halten, also von Anfang an das Chorleben mitprägten, sind Kurt Bierwisch und Karl-Heinz Keilwitz. Sie wurden mit stehenden Ovationen beglückwünscht und erhielten neben Urkunde und Jubiläumsbutton einen Präsentkorb. Mit einem Lied erinnerten sich die Volkschor-Mitglieder an ihre Sangesschwester Brunhilde Bierwisch.
Der erste Chorleiter war von 1961 bis 1973 Hans-Georg Mommert, der das Jubiläum nicht selbst erleben konnte. Doch seine Frau nahm die Einladung des Chores gern an.
Der Vortrag von Ute Knels wurde immer wieder von musikalischen Einlagen des Chores aufgelockert.
Es gibt kein Leben ohne Gesang wie es kein Leben ohne Sonne gibt
Mit Ruth Zillgitt begann ab 1974 eine neue Chor-Ära. "Sie legte Wert auf höchste fachliche Kompetenz, strenge Regeln und höchste Korrektheit", sagte die Chorvorsitzende. Nach zwölf erfolgreichen Jahren zwang die Gesundheit Ruth Zillgitt zum Aufhören.
Mittlerweile hatte Hannelore Skrotzki (1983-2010) den Posten der Chorvorsitzenden aus den Händen von Heinz Heibertshausen (1961-1983) übernommen.
Nun musste ein neuer musikalischer Leiter her. Tenorsänger Dieter Kählert erklärte sich bereit, absolvierte Lehrgänge und bildete sich weiter, um den Chor leiten zu können. 1986 startete wiederum eine neue Ära, die bis heute anhält. Es begannen rege Kontakte zum Forstchor Flechtingen, zu den Bläsern und auch zum Chor in Süpplingen.
"Unsere Chorproben wurden immer geselliger, aber auch immer fundierter", erinnerte Ute Knels. Immer donnerstags wird schon von Beginn an geprobt. Heute gehören Mitglieder aus Süplingen, Haldensleben, Hüsig und Ivenrode dazu. Und sie alle erhielten am Freitag eine Erinnerungsurkunde und Jubiläumsbuttons.
Die Altersstruktur des Chores sei bemerkenswert, blickte Ute Knels noch in die Schatzkiste der Chronik, die Ute Lehrmann, Uta Hammerschmidt und Annette Koch vor Monaten geöffnet hatten. Kurt Bierwisch hatte die Grundlagen gelegt, um zum 50. Geburtstag eine umfangreiche Chronik vorzulegen, die nun sprichwörtlich bis zur letzten Minute von den drei Frauen in aufwändiger Arbeit aufgearbeitet wurde. Nur zwei gebundene Ausgaben gibt es von der Chronik - eine erhielt Kurt Bierwisch, die zweite Ute Knels.
Mit 87 Jahren zählt Bruno Kolodjezak genauso wie Eva Zielinski (85), Ilse Kolodjezak (83), Kurt Bierwisch (82) und Inge Brennecke (80) zum Klub der 80er Sänger. Quer durch alle Jahrzehnte zieht sich die Altesstruktur bis zu den 30er Jahren. Jüngstes Mitglied ist Karola Recha mit 39.
Zu Jubiläen, Geburtstagen, Hochzeiten, Sängertreffen, Hubertusmussen, Erntedank, Umsingen, Umzügen, dem Seegottesdienst Bodendorf, bei Partnerschaftstreffen und in der Adventszeit füllte sich der Auftrittskalender üppig.
Trotzdem nehmen sich die Sänger noch Zeit für Geselligkeit, fahren zum Beispiel einmal im Jahr gemeinsam los, um Deutschland zu erkunden. Gotha, der Schwarzwald und die Lüneburger Heide waren Ziele in den vergangenen drei Jahren.
Die Fahrten nehmen in der Chronik ebenso chronologisch ihren Platz ein wie das rege Auftrittsgeschehen.
Manfred Eichmann übernahm schließlich das Mikrofon von Ute Knels, um den Frauen und Männern nach ihrer Chorzugehörigkeit die Urkunden zu überreichen. Da er sich am Donnerstag verletzt hatte, trat er mit verbundenen Fingern an.
Nach Grußworten der Gemeinde durch den stellvertretenden Bürgermeister Wolfgang Meier, des Sportvereins Grün-Weiß und des Formel-1-Clubs begann der gesellige Teil des Abends mit einem Abendessen. Die Süplinger Narren hoben sich ihre Überraschung noch für später auf.
Am Sonnabend hatten sich die Süplinger befreundete Chöre aus der Umgebung zum Sängertreffen in die Sporthalle eingeladen. Mehr dazu berichtet die Volksstimme in einer ihrer nächsten Ausgaben.