Rat beschließt Richtlinie / Erste Würdigungen zum Jubiläum? Klare Regeln für "kleines Bundesverdienstkreuz"
In Zeiten knapper kommunaler Kassen sind das ehrenamtliche Engagement und die Mitarbeit in Vereinen mehr denn je gefragt. Im Huy gelten für das Auszeichnen und Ehren von engagierten Menschen in Kürze klare Regeln.
Gemeinde Huy l Ehrenbürger, verdiente Persönlichkeit, Ehrenurkunde, Ehrenmitglied. . . Keine Frage: Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, das ehrenamtliche Wirken von Personen und Vereinsmitgliedern zur würdigen. Zumindest auf kommunaler Ebene wollen die Verantwortlichen der Gemeinde Huy nun für ebenso klare wie einheitliche Regelungen für alle elf Ortsteile sorgen. Mithilfe der "Richtlinie über die Ehrung verdienter Persönlichkeiten in der Gemeinde Huy", die die Mitglieder des Gemeinderates in ihrer jüngsten Sitzung einstimmig verabschiedet haben.
Zwar muss das Papier noch formell von der Kommunalaufsicht abgesegnet werden - Einwände dürften aber unwahrscheinlich sein, da keinerlei finanzielle Zuwendungen vorgesehen sind.
Ein Fakt, den auch Gemeinderatsvorsitzender Klaus Moetefindt (CDU) hervorhebt: "Es geht uns ganz ausdrücklich darum, das persönliche Engagement und das Wirken der Persönlichkeiten zu ehren und ihnen dafür zu danken. Und das", findet Moetefindt, "muss keineswegs immer mit Geld erfolgen".
Die Richtlinie sieht grundsätzlich zwei Formen der Ehrung vor: Zum einen das Verleihen des Ehrenbürgerrechtes und zum anderen die Vergabe von Ehrenurkunden.
Jene Ehrenurkunde ist gewissermaßen die "kleine" Würdigung. In Frage kommen dafür praktisch alle Einwohner der Einheitsgemeinde - angefangen bei jedem Bürger bis hin zu gewählten Volksvertretern oder Wahl- und Ehrenbeamten. Nötig für eine solche Würdigung sei ein mindestens 20-jähriges Wirken im Ehrenamt, heißt es in der Richtlinie. Zudem soll jene Urkunde im Regelfall mit dem Ausscheiden aus der jeweiligen Ehrenfunktion überreicht werden.
Das Verleihen der Ehrenbürgerwürde ist - wenn man so will - die Premium-Variante der beiden geplanten Auszeichnungen. Klaus Moetefindt hält die Bezeichnung "Bundesverdienstkreuz auf kleiner Ebene" persönlich für die treffendste. Jene Ehrenbürgerschaft ist laut Richtlinie die höchste Auszeichnung seitens der Gemeinde. Entsprechend hoch sind die Anforderungen: Die zu Ehrenden müssen sich durch ein über das übliche Maß hinausgehendes politisches, soziales, kulturelles und mitmenschliches Engagement verdient gemacht haben. Die Ehrung wird vom Bürgermeister vorgenommen und soll an maximal fünf lebende Personen verliehen werden. Diese müssen nicht zwangsläufig in der Gemeinde leben.
So unterschiedlich die beiden Ehrungen sind, so einheitlich sind die Wege zu deren Verleihung: Praktisch kann jeder Einwohner über die Schnittstellen Bürgermeister oder Gemeinderat Vorschläge unterbreiten. Die jeweiligen Anträge werden im Hauptausschuss beraten und müssen anschließend vom Gemeinderat mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit verabschiedet werden.
Und wann ist im Huy mit ersten Würdigungen nach der neuen Richtlinie zu rechnen? Moetefindt könnte sich gut vorstellen, im Rahmen der Festveranstaltung zum zehnjährigen Jubiläum der Gemeinde Huy Ende August erstmals verdienten Bürgern mit Ehrenurkunden zu danken. "Das wäre ein sehr passender Anlass." Und Ehrenbürger? Abwarten. Bislang hat die Einheitsgemeinde Huy übrigens erst einen Ehrenbürger: Bürgermeister Thomas Krüger (CDU).
Daneben gibt es nach Krügers Worten aber eine Reihe von Personen, die in den jeweiligen Ortsteilen bereits diesen Ehrentitel verliehen bekommen haben.