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Förderverein Halberstädter Berge initiiert die Rettung der eindrucksvollen Klusfelsen Kleber gegen bröckelnden Sandstein

15.09.2012, 03:12

Akut bedroht sind die Klusfelsen im Süden Halberstadts. Die eindrucksvolle Sandsteinformation wird von Wind und Wetter geschliffen. Der Förderverein Halberstädter Berge will die Felsen retten.

Von Jörg Endries

Halberstadt l Ein ehrgeiziges Projekt verfolgen die Mitglieder des Fördervereins Halberstädter Berge. Die Klusfelsen, eine etwa 250 Millionen Jahre alte Sandsteinformation im Süden der Kreisstadt, soll vor dem drohenden Verfall gerettet werden. Akut bedroht vom Einsturz ist die sogenannte Kapelle. Die Säulen der Höhle sind mittlerweile so dünn, dass es ein Wunder sei, dass die Decke noch nicht eingebrochen ist, berichtet Chris Schöne vom Vorstand des Vereins. "Die Lage ist ernst."

Derzeit wird daran gearbeitet, den weichen Sandstein mit einer speziellen Klebemasse zu "impfen". Die soll den Verfallsprozess stoppen und den bröckelnden Stein sicher zusammenhalten. "Das ist jedoch ein teures Vorhaben", wie Chris Schöne gegenüber der Halberstädter Volksstimme betont. Insgesamt rechnet man mit Kosten von bis zu 70 000 Euro.

Aus diesem Grund sammeln die Vereinsmitglieder fleißig Spenden. Zu den Unterstützern des Vorhabens gehört die Abwassergesellschaft Halberstadt. Das Unternehmen hat während des Altstadtfestes an der bekannten "Trabibar" Bier ausgeschenkt. Der Erlös in Höhe von 648 Euro wurde für die Rettung der Klusfelsen gespendet.

Das Rettungs-Projekt stößt auf ein breites Interesse. Zahlreiche Firmen und Bürger haben die Spendenkasse bereits gut gefüllt. Etwa 10 000 Euro befinden sich derzeit auf dem Spendenkonto des Vereins. "Wir sind auf einem guten Weg und hoffen weiterhin auf breite Unterstützung", so Chris Schöne. Ziel ist es, einen Antrag auf Fördermittel zu stellen, um das Vorhaben in kurzer Zeit umsetzen zu können. "Dafür wollen wir einen Eigenanteil in Höhe von 25 Prozent beisteuern. "Wir hoffen, dass der Klusfelsen als Naturdenkmal anerkannt wird", so Chris Schöne.

In den zurückliegenden Monaten haben die 30 Mitglieder des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Fördervereins und andere Helfer die Klusfelsen erst einmal wieder sichtbar gemacht. In den zurückliegenden Jahrzehnten war ein dichter Wald um die Felsen gewachsen. Jetzt ist der einmalige Sandsteinfelsen wieder gut zu sehen.

Unterstützung kommt auch von der Stadt. Anlässlich des Parkfestes in den Spiegelsbergen hatten Vereinsvorstand und Oberbürgermeister Andreas Henke einen Vertrag unterzeichnet, der das Agieren des Vereins auf dem städtischen Gelände erlaubt.