Die Wesen der nordischen Mythologie standen im Mittelpunkt eines Ferienprojektes Kleine Vier-Finger-Trolle trotzen Sturm und Regen und bleiben im Haus des Waldes
Vier Finger und vier Zehen - das sind die Alleinstellungsmerkmale der Wald-Trolle. Diese und weitere Informationen über die Wesen der nordischen Mythologie gab es für die Teilnehmer des Ferienprojektes im Haus des Waldes.
Hundisburg l Troll müsste man sein. Dann dürfte man beim Essen ungestört schmatzen, launig sein und könnte bei laufender Nase auf ein Taschentuch verzichten. Zumindest seien dies einige der charakteristischen Merkmale der Efeu-Wald-Trolle, wusste Stefan Heinzel den teilnehmenden Kindern beim Ferienprojekt zu berichten.
Elf Mädchen und Jungen waren mit ihren Eltern vergangene Woche ins "Haus des Waldes" gekommen, um mehr über die nordischen Sagengestalten zu erfahren. "Waldtrolle im Mondschein", war das Projekt betitelt.
"Wie geplant in den Wald zu gehen, ist bei diesem Sturm zu gefährlich."
Waldpädagoge Reinhard Schlimper
Sturmtief Andrea, das sich vor den Türen vom Haus des Waldes mit eigentlich typischem Trollwetter - Regen und starken Sturmböen - präsentierte, hatte allerdings dafür gesorgt, dass die Veranstalter umplanen mussten. "Eigentlich sollte der Großteil draußen im Wald stattfinden", erklärte Waldpädagoge Reinhard Schlimper, der zusammen mit seinem Kollegen Erik Braumann den Chef unterstützte. "Die Wege sind auch passierbar, aber bei dem Sturm ist es zu gefährlich." So wurde kurzerhand umgeplant, was den Besuchern aber gar nichts ausmachte.
Zuerst fragte Hausherr Stephan Heinzel seine kleinen Gäste, wie Trolle denn überhaupt aussehen würden. "Die haben grüne Haut, lange Ohren und eine lange Nase", beschrieb Tillmann Gerigk die Wesen aus der nordischen Mytholigie recht detailgetreu. Kein Wunder, hatte der Junge doch auch eine Spielfigur in Form eines Trolles mitgebracht und konnte sich deshalb bei seinen Antworten auf ein plastisches Vorbild stützen.
Auch über den Lebensraum von Trollen hatten sich die Kinder Gedanken gemacht. "Im Gebirge, im Wald, im Norden, in Schweden oder Dänemark", lauteten die Antworten der Kinder.
Für sie begann im Anschluss der kleinen Einführungsrede der kreative Teil. Mit Jutesäcken, Efeuranken und Teilen von Kartons, in denen sonst Eier verpackt werden, die aber - mit Farbe bemalt - als Knubbelnasen durchgingen, verkleideten sich die Jungs und Mädchen als Efeu-Waldtrolle.
"Ich bin ganz begeistert und tief beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wird."
Kerstin Gerigk, Mutti eines Teilnehmers
In der Dauerausstellung hatte sich derweil ein "echter" Troll versteckt. Haus des Waldes-Chef Heinzel erklärte den Kindern dann weitere Trolldetails. So würde es zwei Merkmale geben, an denen man Trolle sofort erkennt: "Sie haben an einer Hand jeweils nur vier Finger und an den Füßen vier Zehen. Außerdem haben Trolle immer große Nasen, oft auch Hakennasen - und die sind meist ungeputzt", gab er zur Erheiterung der Kinder sein Fachwissen weiter. Außerdem seien diese Gestalten eher im Dunkeln und gerne in den Nächten vor Vollmond aktiv. Dabei stellen sie sich aber bei ihren Streifzügen recht tollpatschig an.
Nicht nur die Kinder waren vom Ferienprojekt begeistert. Auch die Erwachsenen, die ihren Nachwuchs begleitet hatten, zeigten sich angetan vom Engagement der Mitarbeiter im Haus des Waldes. "Tillmann war mit dem Kindergarten schon einmal hier und damals schon sehr begeistert", erklärte zum Beispiel Kerstin Gerigk ihre Motivation für den Besuch auf dem Hundisburger Schlossgelände.
"Ich bin ganz begeistert, es ist herrlich und ich bin tief beeindruckt, was hier auf die Beine gestellt wird", schwärmte die Nordgermersleberin. Ihr Sohn, der kleine Troll-Experte, hätte vor Kurzem Geburtstag gehabt. Sieben sei er nun. Und die Party zu diesem Anlass soll auch im Haus des Waldes steigen