Flechtinger Günter Rabe möchte seine Leidenschaft für Modelleisenbahnen mit anderen teilen Kleine Welt auf Rädern bald öffentlich
Einen Kindheitstraum hat sich Günter Rabe als Rentner erfüllt. Auf dem eigenen Grundstück baut er seit sieben Jahren eine Modelleisenbahn auf. An seinem Hobby möchte er interessierte Bürger und Gäste teilhaben lassen.
Flechtingen l Sein Rentendasein hat Günter Rabe gut geplant. Der selbständige Elektromeister hat seine Firma übergeben und sich sofort in ein neues Abenteuer gestürzt. Das heißt, so neu ist es eigentlich gar nicht, denn die Leidenschaft für den Eisenbahnmodellbahn hatte ihn das erste Mal schon mit 25 Jahren gepackt.
"Doch als die Kinder kamen, wurde es zu eng. Meine damals noch kleine Eisenbahnplatte musste abgebaut werden", erzählt der Flechtinger. Doch seine geliebte TT-Spur wurde nur eingelagert. Viele Loks und Waggons hat er noch aus dieser Zeit bewahrt, die heute wieder seine rund 220 Meter Gleise befahren. "Die Platte ist auf 22Quadratmeter überbauter Fläche entstanden", sagte Günter Rabe. Sein Reich ist voll elektrifiziert und voller sehenswerter Landschaften und Details.
Seit dem Jahr 2007 bastelt er nun schon wieder an und für sein Hobby. 29 Jahre lang war er zuvor Vorsitzender des Flechtinger Sportvereins. Als er nicht wieder kandidiert, flackerte seine schlummernde Leidenschaft für den Eisenbahnmodellbau wieder auf.
Die einstige Wohnung seiner Mutter im Haus der Familie ist eine einzige Eisenbahnlandschaft samt Steuerungssystemen, die aber hier und da immer noch danach schreit, verändert zu werden. Von der einstigen Schlafstube über die Küche hat er die Platte mittlerweile auch ins Wohnzimmer erweitert. Ein Durchbruch und die Entfernung einer Wand ermöglicht es den kleinen Eisenbahnen, von Zimmer zu Zimmer zu kommen.
Viel Liebe zum Detail ist beim Aufbau notwendig
"Hier kam mal richtiges Wasser heraus und lief den Berg hinab", zeigt Günter Rabe auf eine Stelle in seiner Modellbahnlandschaft. Doch das Wasser verträgt sich nicht so gut mit der vielen, ausgeklügelten Elektrik. Nun kommt an die Stelle des echten Wassers eine künstliche Seenlandschaft, denn für die Modellbauer gibt es eigentlich nichts, was es nicht gibt. An einer anderen Stelle hat Günter Rabe bereits einen kleinen See, der müsse aber noch dekoriert werden, sagt er und zeigt auf das noch nackte Ufer.
Seiner Spurweite TT aus DDR-Zeiten hat er die Treue gehalten, auch wenn das gar nicht so einfach ist. Bausätze für die Landschaften hat er mittlerweile auch schon von anderen Anbietern versucht.
Ideen hat der Hobbybauer noch viele. Sein Eigenheim, eigenhändig nachgebaut, weil es dafür natürlich keine Modellbausätze gibt, ist ebenso im Entstehen wie es schon sein Unternehmen, ELRA, gibt. Das Dach abgenommen, ist die Aufteilung in der Halle just so wie im Original. Sogar sein Büro samt Schreibtisch und Sessel hat Günter Rabe nachgebaut. Eine Fummelarbeit, die viel Zeit kostet, doch die nimmt er sich gern für sein Hobby. Auch einen Steinbruch in Anlehnung an Flechtingen hat er sich auf einer seiner Platten geschaffen. "Hier habe ich mir einen Kindheitstraum verwirklicht", gerät Günter Rabe ins Schwärmen, wenn er seine kleine Welt betrachtet.
Jetzt ist er soweit, dass er seine kleine Eisenbahnwelt auch der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Erstmals öffnen sich die Türen Vor dem Tore 12 in Flechtingen am 7. und 21.Juli jeweils von 14 bis 16 Uhr. Künftig möchte er jeden ersten und dritten Sonntag im Monat für Besucher da sein. Gruppen außerhalb dieser Zeit können sich bei Günter Rabe unter Telefon (039054) 3020 oder im Kurhaus bei Kerstin Seifert melden.