Landwirtschaftliche Maschinen zeigen auf Gut Detzel, was in ihnen steckt Knapp 150 Fahrzeuge rollen zum Schleppertreffen an
Das typische "Blubb, blubb, blubb" von Lanz, Deutz und Hanomag war am Sonnabendmorgen der unüberhörbare Weckruf für die Einwohner der Orte rings um Gut Detzel. Auf dem Anwesen von Lutz Ebeling fand das jährliche Schleppertreffen statt, und Traktoren, Motorräder und Oldtimer präsentierten sich den zahlreichen Besuchern.
Satuelle/Detzel. An die 150 Fahrzeuge, zumeist mehrere Jahrzehnte alt, standen am Sonnabend dicht gedrängt auf dem Hof des Gutes Detzel und davor. Wer mit seinem Schlepper etwas später kam, hatte schon Probleme, einen Parkplatz zu finden. Das Schleppertreffen, das "Gutsherr" Lutz Ebeling und seine Mitstreiter von den Schlepperfreunden "Kolbenglück" aus Eichenbarleben seit Jahren hier organisieren, ist inzwischen schon weithin bekannt.
So nahmen einige auch weite Wege und stundenlange Anfahrten auf sich, um bei der zehnten Auflage dabei zu sein. In den Teilnehmerlisten ließen sich Wohnorte wie Werneuchen, Helmstedt, Burg, Hornhausen und verschiedene Altmark-Orte finden. Schon erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Schlepper im Schnitt gerade einmal mit 25 Kilometern pro Stunde unterwegs sind. Aber neben den Schlepperfreunden sehen auch Motorradfahrer und Liebhaber alter Autos in dem Schleppertreffen auf Gut Detzel inzwischen eine gute Gelegenheit zum Fachsimpeln. Und gute Gespräche gab es auch diesmal beim Treffen genug. An vielen der Schlepper, Motorräder und Oldtimer hatten die Besitzer auch Informationstafeln angebracht, die den Besuchern viel Wissenswertes über die Maschinen vermittelten.
Das älteste Motorrad stammte aus dem Jahre 1929, die ältesten Schlepper hatten ihr Baujahr in den 1930er-Jahren. Achim Ahlburg hatte zwar keinen dieser ältesten Schlepper, aber mit 83 Jahren war er der älteste Schlepperfahrer, sein Schlepper wurde 1940 gebaut.
Die meisten der Schmuckstücke, die größtenteils in liebevoller Kleinarbeit über Jahre aufgebaut worden sind, waren blitzeblank geputzt. Doch einige landwirtschaftliche Maschinen konnten auch zeigen, was in ihnen steckt. Die Dreschmaschine wurde in Betrieb genommen, und auch der Mähbinder lief. Eine Vorführung der Raupenfahrzeuge gab es ebenfalls. Die Schlepper maßen sich auf dem Acker im Stämmeziehen und Pflügen, und auch ein Standmotor tuckerte vor sich hin. Der größte Hingucker aber war wohl diesmal die Dampfwalze, die Torsten Schröper aus Domersleben repariert hat. Als das Schmuckstück aus dem Jahre 1927 laut pfeifend auf dem Hof seine Runden drehte, blieben die Besucher erstaunt stehen.
Und besser als "Kallis knallende Stallburschen" aus dem Harz, die mit ihrer musikalischen Peitschenknallerei schon zum wiederholten Mal für Unterhaltung sorgten, hätte man es wohl nicht auf den Punkt bringen können: "Lebt denn der alte Lanz-Bulldog noch - ja, er lebt noch ...".