Grundhafter Ausbau in Groppendorf Kreisstraße bleibt für fünf Monate gesperrt
Groppendorf (cbo) l Seit gestern ist die Kreisstraße 1153 in der Ortslage Groppendorf für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die 630 Meter lange Ortsdurchfahrt wird in den kommenden etwa fünf Monaten grundhaft ausgebaut.
Gestern Vormittag trafen sich die Bauverantwortlichen des Landkreises, der Versorgungsträger und der Gemeinde zum Start des umfangreichen Vorhabens an der Bushaltestelle im Ortskern. Dort wird der Bus vorläufig noch halten können, doch im Zuge des Baufortschritts wird es zu einer vorübergehenden Verlegung der Haltestelle kommen. "Dafür werden wird uns dann direkt mit den Bürgern vor Ort in Verbindung setzen und sie informieren", sagte Wilfried Tremmel, zuständiger Bauleiter vom Eigentrieb Straßenbau und -unterhaltung des Landkreises Börde.
Klärungsbedarf gibt es noch bei eon-Avacon. Hier waren die Bauplaner davon ausgegangen, dass die noch vorhandenen Freileitungen mit in das Erdreich gelegt werden. Die Vorbereitungen dafür waren auch bereits im vergangenen Jahr getätigt worden. Doch der Mitarbeiter, der gestern vor Ort teilnahm, wusste davon noch nichts.
Um seiner Forderung nach einem Leerrohr für eine DSL-Kabelleitung Nachdruck zu verleihen, hatte der Gemeinderat von Erxleben bereits in der vergangenen Woche einen entsprechenden Beschluss gefasst. Gestern nun unterstrich Joachim Esser, Landwirt und Einwohner von Groppendorf, diese Forderung.
"Es geht um die Existenz des Dorfes. Wir sterben jetzt schon, aber ohne schnelles Internet und ohne DSL geht es noch schneller", so Joachim Esser. Er sei als Anbieter seiner Produkte auf den modernen Kontakt zur Außenwelt angewiesen. "Einige Ansiedlungen sind schon nicht zustande gekommen, weil es letztendlich an der Internetverbindung haperte", konnte der Landwirt aus eigener Erfahrung berichten. Bisher waren alle Versuche gescheitert, leistungsfähigere Leitungen nach Groppendorf zu holen.
Die Realisierbarkeit soll nun gemeinsam mit dem Planungsingenieur Thomas Schulze geprüft und noch in das Projekt eingearbeitet werden. Parallel dazu wollen sich Joachim Esser und die Gemeinde um Möglichkeiten der Förderung der Interneterschließung durch das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten erkundigen.
Die Dorfstraße wird grundhaft ausgebaut und erhält einen Regenwasserkanal zur Entwässerung. Die Firma Heidewasser verlegt einen neuen Trinkwasserkanal. Der Gehweg wird einseitig ausgebaut, die vorhandenen Durchlässe komplett erneuert. Zeitweilig könne es, so Wilfried Tremmel, zu Behinderungen für die Anwohner kommen.
Die Kosten bezifferte Wilfried Tremmel auf 950000 Euro, 80 Prozent davon werden über das so genannte Entflechtungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt gefördert. Landkreis und Gemeinde bringen ihre Eigenanteile ein.
Das Bauende ist nach Angaben des Bauleiters für Ende November vorgesehen. Der Baubetrieb aus Halberstadt wird zur Verringerung der Bauzeit zweischichtig zwischen 6 und 22 Uhr arbeiten.