Verein stellt dem Sozialausschuss seine Pläne vor "Kulturland" feiert mit Luther die neue Zeit
Die Initiative "Kulturland Osterwieck" bereitet für das kommende Jahr ein großes Luther-Fest vor. Dazu sucht sie weitere Mitwirkende aus Schulen, Vereinen und Kindereinrichtungen.
Osterwieck. Vor einigen Monaten hat sich die Initiative Kulturland Osterwieck als Verein gegründet und auch schon die ersten Vorhaben auf den Weg gebracht. Dazu gehört zum Beispiel die Eröffnung der Tourist-Information am Osterwiecker Markt oder die Ausbildung von Gästeführern, die kürzlich begonnen wurde. Nach eigenem Bekunden will die Initiative eine selbstorganisierte und nachhaltige Entwicklung der Region fördern und setzt dabei auf die Zusammenarbeit von Verwaltung, Bürgern, Unternehmen, Vereinen und Kultureinrichtungen.
Nun hatten der Vereinsvorsitzende Andreas Röcklebe und der Historiker und Buchautor Dr. Thomas Dahms Gelegenheit, die weiteren Pläne der Initiative im Ausschuss für Bildung, Soziales, Jugend und Sport vorzustellen. Erklärter Wille von "Kulturland Osterwieck" sei es, jeden Ort der Einheitsgemeinde in die Aktivitäten einzubeziehen, so Dahms. Mut und der Zusammenhalt zwischen den Menschen hätten es in vergangenen Jahrhunderten ermöglicht, in Osterwieck Großes zu leisten, so zum Beispiel den Bau der Stephanikirche, führte Dahms aus und appellierte damit auch deutlich an die heutigen Akteure in der Region.
Die Reformation und das Wirken Martin Luthers sollen Schwerpunkt der weiteren Vereinsaktivitäten sein. Damit fügt sich die Region um Osterwieck in die landesweiten Aktivitäten der Lutherdekade ein, die 2017 mit den Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Reformation ihren Höhepunkt finden sollen.
Mit den Osterwieckern wollen die Aktiven des Vereins aber bereits im kommenden Jahr, nämlich vom 18. bis zum 20. Mai ein großes Lutherfest feiern. Es soll unter dem Motto stehen "Mit Luther in die neue Zeit" und an die Reformation in der Fallstein-Stadt erinnern. 1535 hätten die Osterwiecker "die Sache selber in die Hand genommen", erinnerte Dahms: "Sie wollten nicht länger Untertanen des katholischen Bischofs von Halberstadt sein" und hätten sich deshalb der Reformation angeschlossen. Daran solle nun erinnert werden und zwar gemeinsam mit anderen Lutherstätten wie Wittenberg, Eisleben und Mansfeld.
Wappen, Symbole und Inschriften an den Osterwiecker Fachwerkbauten sollen bei der historischen Spurensuche eine besondere Rolle spielen, so der Kunsthistoriker und Denkmalpfleger Andreas Röcklebe. Zahlreiche Hausinschriften würden auf die Reformation verweisen: "Wir haben hier die früheste derartige Hausinschrift, die sich noch erhalten hat. Sie stammt von 1533", weiß Röcklebe. Das 16. Jahrhundert mit seiner besonderen Lebensweise werde bei den Feierlichkeiten erlebbar gemacht, ergänzte Dahms. Dazu sollen sogenannte "stille Bilder" entwickelt und einstudiert werden.
Für all das suchen die Kulturland-Aktiven die Unterstützung von Schulen, Kindereinrichtungen, Vereinen und Firmen. Wer Interesse hat, an Vorbereitung und Durchführung des Luther-Fests mitzuwirken, kann sich mit Dr. Thomas Dahms vom Ostfalen-Netzwerk unter der Rufnummer (0 53 34) 92 59 02 in Verbindung setzen oder in der Geschäftsstelle des Vereins in der Mittelstraße 11 in Osterwieck vorbeischauen.