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Leichenfunde „Kein Zusammenhang zwischen den Fällen“

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nach den Funden von drei Leichen in Goslar. Die Identität der Toten ist geklärt.

Von Sandra Reulecke 02.08.2016, 22:19

Goslar l Zwei Leichenfunde in wenigen Stunden, nur wenige Kilometer voneinander entfernt: Zunächst wurde am Montagmorgen ein Mann tot auf dem Gelände einer Abfall-entsorgungsanlage nahe Harlingerode entdeckt, wenige Stunden später wurden zwei Frauenleichen im Stadtteil Oker gefunden. Die Gerüchteküche in Goslar brodelt.

Im Fall der beiden Frauen wird von einem Eifersuchtsdrama zwischen Geliebter und Ehefrau gesprochen. Eine soll die andere erstochen, anschließend ein Feuer gelegt und sich selbst erhängt haben.

Von offizieller Seite wird dies bislang nicht bestätigt. „Eine Beziehungstat ist aber anzunehmen“, sagte der Goslarer Polizeisprecher Reiner Siemers. Auch bejahte er, dass es einen Schwelbrand gegeben habe. „Jemand hat den Laden betreten, eine Leiche und den Rauch entdeckt. Es gab keine hohen Flammen, aber eine dichte Rauchentwicklung.“

Die alarmierten Feuerwehrleute fanden demnach in der Mittagszeit die zweite Leiche. Laut Polizei handelt es sich bei den beiden Toten um eine 54 und eine 60 Jahre alte Frau, die in dem Gebrauchtmöbelhaus – ein ehemaliger Einkaufsmarkt auf einem ungepflegt wirkenden Gelände – gearbeitet haben.

„Es konnten keine Einbruchsspuren sichergestellt werden und es weist auch nichts auf einen Raubüberfall hin“, teilte Birgit Seel von der Staatsanwaltschaft Braunschweig mit. Zu den genauen Todesumständen und der Brandursache könne sie noch nichts sagen. „Wir warten das Obduktionsergebnis und die Zeugenbefragungen ab“, so Birgit Seel. Am heutigen Mittwoch sollen neue Erkenntnisse bekanntgegeben werden.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand schließt die Staatsanwaltschaft aus, dass ein Zusammenhang mit dem Toten, der auf der Müllentsorgungsanlage gefunden wurde, besteht, informierte die Pressesprecherin weiter. „Ein Fremdverschulden wird ausgeschlossen“, sagte auch Reiner Siemers von der Goslarer Polizei. Der Mann ist nach Polizeierkenntnissen selbst zur Anlage gelangt. Mittlerweile sei geklärt, dass es sich bei ihm um einen 61 Jahre alten Bad Harzburger handele.