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Leitungsbau Tiefe Gräben für neue Rohre

Für sauberes Trinkwasser muss einiges getan werden, das hat der jüngste Wasserrohrbruch in Halberstadt gezeigt.

Von Sabine Scholz 26.09.2018, 01:01

Halberstadt l Die Gleise sind herausgeschnitten, die Baggerschaufel dringt tief ins Erdreich. Immer wieder setzt Siegbert Rücknagel die Schaufel in der Grube an. Dann stellt Matthias Voigt ein riesiges Lineal in die Grube. „Wir müssen hier auf eine Tiefe von 3,50 Metern kommen, weil wir unter der alten Leitung die neuen Rohre setzen“, sagt Voigt. Der thüringische Akzent verrät, dass er mit seinen Kollegen kein Halberstädter ist, das Unternehmen, für das sie tätig sind, kommt aus Kölleda. Die Baustelle in Halberstadt ist ihnen aber vertraut, sie haben schon mehrere Hundert Meter Wasserrohr in der Klus- und Hans-Neupert-Straße verlegt. Soll doch die alte Graugussleitung, die vor mehr als 100 Jahren vom Kluswasserwerk ins Stadtzentrum verlegt worden war, durch ein neues Kunststoffrohr ersetzt werden.

Dass das notwendig ist, hat sich erst vor gut zehn Tagen gezeigt, als in der Hans-Neupert-Straße etwa auf Höhe der Hausnummer 29 die alte Wasserleitung brach und die ausströmenden Wassermassen zwei Keller fluteten. Immerhin misst die Hauptwasserader der Stadt einen halben Meter im Durchmesser und verläuft fast direkt neben den Wohnhäusern.

Die Bauarbeiter kommen gut voran in dieser fünften Etappe auf dem Weg zu einer neuen Trinkwasserleitung. Sie queren die große Kurve, in der die List-Straße in die Neupert-Straße mündet, auf dem angrenzenden Grün zieht sich der gerade geschachtete Graben schon ein ganzes Stück weiter. Später wird er noch bis zum Höhlenweg gezogen, dort muss dann, im Bauabschnitt sechs im kommenden Jahr, noch einmal die Straße gequert werden, um zum Kluswasserwerk zu gelangen.

Per Ampel wird der Verkehr an der aktuellen Baustelle vorbeigeleitet, am Donnerstag kommen die Straßenbahngleise wieder in ein Betonbett. „Zum Wochenende soll die Straßenbahn wieder bis zur Wendeschleife an der Sternwarte fahren“, sagt Mike Urban von den Halberstadtwerken. Dann wird auch die Baustellenampel wieder abgebaut werden.

Im Sommer starteten die Arbeiten, die bis zum Ende des Jahres geplant sind, rund 390.000 Euro investieren die Stadtwerke in die 320 Meter Hauptleitung und in ein 70 Meter langes, etwas kleineres Rohr, das zu einem Knotenpunkt in der Kirschallee führt. „Wir müssen, wenn die alte Leitung außer Betrieb genommen wird, die Anlieger dort ja auch weiterhin mit Wasser versorgen“, ergänzt Stadtwerkesprecher Sebastian Hübner.