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Landtagswahl Mehr Aufwand in Halberstadts Wahllokalen

Am Sonntag wird ein neuer Landtag für Sachsen-Anhalt gewählt. Im Rathaus Halberstadt laufen die organisatorischen Vorbereitungen auf Hochtouren. Dabei ist mehr zu bedenken als in den Vorjahren.

Von Sabine Scholz Aktualisiert: 14.06.2021, 16:04
Noch immer verlassen jeden Tag Briefwahlunterlagen das  Halberstädter Rathaus.
Noch immer verlassen jeden Tag Briefwahlunterlagen das Halberstädter Rathaus. Foto: Sabine Scholz

Halberstadt - Kuvertstapel über Kuvertstapel. Blaue und rote Umschläge, Wahlschein, Stimmzettel, Erklärbogen – alles muss in den großen grauen Umschlag, auf den am Ende die 1,55 Euro teure Briefmarke kommt. Dann geht alles zur Post. Noch trudeln täglich per E-Mail oder Brief Bitten um Zusendung der Briefwahlunterlagen im Halberstädter Rathaus ein. „Am Freitagabend hatten wir 5.767 Briefwahlunterlagen verschickt. So wie es aussieht, könnten wir auf 6.000 kommen“, sagt Timo Günther.

Der Fachbereichsleiter Recht und Kommunale Angelegenheiten der Stadtverwaltung ist zugleich Stadtwahlleiter und als solcher mit der der organisatorischen Seite der Wahlen betraut. Sein Team ist seit Tagen mit dem Verschicken der Briefwahlunterlagen befasst, zugleich werden die Wahllokale für den Urnengang am Sonntag vorbereitet.

Wählen ab 18

In 23 Wahlbezirke ist die Stadt samt Ortsteilen unterteilt, 34.169 Einwohner sind aufgerufen, mit zu entscheiden, wie der neue Landtag Sachsen-Anhalts für die nächsten fünf Jahre zusammengesetzt ist.

Wählen dürfen diesmal nur deutsche Staatsbürger ab vollendetem 18. Lebensjahr. „Bei Kommunal- und Europawahlen können auch bei uns lebende EU-Bürger ihr Wahlrecht ausüben“, erklärt Günther, „für Landtags- und Bundestagswahl hingegen gilt dieses Recht nur für deutsche Staatsbürger.“

Alle Wahlvorstände sind besetzt, die ersten Vertreter werden am Sonntag schon mindestens eine Stunde vor Öffnung der Wahllokale vor Ort sein, um die Wahlkoffer in Empfang zu nehmen. Während die große Wahlurnen und die Hinweisschilder auf das Wahllokal schon vorher an Ort und Stelle gebracht werden, passiert das mit den Koffern erst Sonntagfrüh. Darin befinden sich alle wichtigen Unterlagen für die Wahlvorstände – von den Stimmzetteln bis hin zu den Wählerverzeichnissen, die am Samstag im Rathaus ausgedruckt werden.

Desinfektion wird großgeschrieben

Die Wähler werden gebeten, nach Möglichkeit einen eigenen Kugelschreiber mitzubringen, um die Arbeit im Wahllokal etwas zu erleichtern, denn dort muss auf die Einhaltung der Mindestabstände und das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung ebenso geachtet werden wie auf die regelmäßige Desinfektion der Tischfläche in der Wahlkabine.

Zudem müssen sich die Wähler vor Betreten des Wahllokals die Hände desinfizieren, entsprechende Spender stehen bereit, erklärt Günther. Für die durch die Corona-Auflagen verursachten Mehrkosten – auch die besondere hygienische Reinigung der zumeist in Schulen und Kindergärten genutzten Wahl-Räume verursacht Zusatzkosten - habe das Land der Stadt 100 Euro je Wahllokal zur Verfügung gestellt, berichtet Fachbereichsleiter Timo Günther. Ebenso übernimmt das Land die Portokosten für die Briefwahl. Die Rücksendung der roten Wahlbriefe ist für die Absender kostenlos.

Briefwahl-Auszählung im Landkreis

Die Stimmen der Briefwähler werden allesamt in der Landkreisverwaltung ausgezählt, dorthin meldet das Rathaus auch die Auszählungsergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen. Wobei deren Meldung unterschiedlich schnell zu erwarten ist. Immerhin gibt es deutliche Größenunterschiede. So ist der Wahlbezirk 2 in Halberstadt mit dem Wahllokal in der Goethe-Grundschule mit 2.263 Wahlberechtigten der größte Stimmbezirk im Stadtgebiet. Im kleinsten, dem Wahlbezirk 18 (Athenstedt), sind hingegen nur 293 Wahlberechtigte registriert. Da alle Zahlen beim Kreiswahlleiter zusammenlaufen, plane die Stadt keine Präsentation der eingehenden Ergebnisse, so Günther.

Das Briefwahllokal im Rathaus, Ratssaal, 2. Obergeschoss, ist bis Freitag geöffnet, auch dort kann bereits gewählt werden. Es ist heute und am Freitag, 4. Juni, von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr geöffnet, sowie am Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr.