Kommunalpolitik Mit Herzblut und Seele
Er zieht positive Bilanz und will noch einiges für Wegeleben bewirken. Am Dienstag beginnt die neue Amtszeit von Hans-Jürgen Zimmer (CDU).
Wegeleben l Seit 2003 ist Hans-Jürgen Zimmer (CDU) Bürgermeister von Wegeleben, am 7. November beginnt eine neue Amtszeit. Vorher zieht er Bilanz und sagt, was er künftig plant. „Ich bin erst 2010 in Rente gegangen. Manchmal frage ich mich wirklich, wie ich das alles geschafft habe. Denn diese ehrenamtliche Arbeit ist im Prinzip wie ein Vollzeitjob und kein Spaziergang. Der Kraftaufwand ist enorm“, schätzt Zimmer ein. Sitzungen und deren Vorbereitungen nehmen viel Zeit in Anspruch. Solch eine Aufgabe könne nur gestemmt werden, wenn man mit Herzblut und Seele dabei sei.
Aus heutiger Sicht würde er bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten, dann sei er 79. Aber Zimmer fügt hinzu: „Man soll das Nein nicht auf die Goldwaage legen. Die älteste ehrenamtliche Bürgermeisterin in Deutschland ist über 90 und schon 60 Jahre in ihrem Amt.“
Bereits vor 2003 legte sich Zimmer als damaliger Kreistagsabgeordneter für Wegeleben ins Zeug. „Ich habe über zehn Jahre dafür gekämpft, dass die Kieswerkstraße von einer kommunalen zu einer Kreisstraße umgewidmet wurde.“ Mit solch einer Aufstufung trägt nicht mehr die Stadt, sondern der Kreis die Unterhaltungskosten.
Des Weiteren sollte die Deesdorfer Brücke über die Bode voll gesperrt werden, weil sie marode war. Doch der Diplom-Bauingenieur legte einen Sanierungsvorschlag auf den Tisch. Ein anderer Sanierungsvorschlag hatte den Vorplatz der Malzfabrik zum Inhalt. Dieser Platz wurde mit Erde aufgefüllt. Anschließend kamen Bäume und als Blumen Tulpen sowie Narzissen hinzu.
Gern erinnert er sich an eine Baumpflanzaktion zurück: „Die fand in allen drei Ortsteilen statt. Es haben sich etliche Leute und sämtliche Vereine beteiligt. So konnten weit über 400 Bäume für unsere Nachwelt gepflanzt werden.“ Bei einer weiteren Aktion wurden Spendengelder für Sitzbänke, unter anderem entlang der Bode, gesammelt. Im Bereich des Wegelebener Marktplatzes sind seit einiger Zeit Poller zu finden. „Die sind eine gute Sache. Damit wird am Marktplatz nicht mehr kreuz und quer geparkt“, sagt der Bürgermeister. Auch das Rathaus kam nicht zu kurz. Rund 50 alte Fenster wichen neuen. Gründe für den Austausch waren das alte Holz sowie die schlechte Verglasung. Zimmer: „Die neuen Fenster sind energieeffizient.“
Als weiteren Erfolg kann sich Bürgermeister Zimmer den Erhalt der alten Holzbrücke, die von Adersleben in die Feldflur führt, auf die Fahnen schreiben. Diese war in die Jahre gekommen und konnte zumindest als Fußgängerbrücke gerettet werden. Ebenso erhielt die Wegelebener Trauerhalle ein neues Antlitz. Fußboden, Fenster und Wandverkleidung sind jetzt neu. Außerdem ist Wegeleben nun im Besitz eines Hauses der Vereine. Diese müssen lediglich die Betriebskosten tragen.
In punkto Wirtschaft sagt das Stadtoberhaupt: „Wir können hier keine großen Unternehmen herholen. Unternehmen, die hier sind, sollen bleiben. Deshalb müssen wir die Gewerbesteuer auf einem erträglichen Maß halten.“
Einige Vorhaben, die Hans-Jürgen Zimmer bisher nicht umsetzen konnte, stehen jetzt auf dem Plan. Dazu gehören zum Beispiel die Sanierung der Grundschul-Turnhalle samt Anbau sowie „der grundhafte Ausbau des Straßennetzes“. Konkret meint er: „Bei einer Vollsperrung der Kreisstraße muss eine bessere und schnellere Umleitung erfolgen.“ Um eine Holzbrücke geht es in Rodersdorf. „Die ist so desolat, dass eine Sanierung ausgeschlossen ist. Deshalb muss sie durch eine Leichtmetallbrücke ersetzt werden.“ In Deesdorf soll die Schotterstraße am Beckerberg einen Asphaltbelag bekommen.