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Projekt-Zirkus macht zum ersten Mal Station in Rottmersleben Morgen: "Manege frei" für kleine Artisten

Von Maik Schulz 28.02.2012, 04:30

Der Zirkus kommt nach Rottmersleben. In der Manege des Kultursaals werden die kleinen Dorfbewohner zu Artisten, Dompteuren und Clowns. Seit gestern üben sie mit den Profis vom Mitmach-Zirkus "Mabema versaje".

Rottmersleben l Das große Kribbeln begann gestern morgen. Zum ersten Mal machte mit dem Mitmach-Zirkus-Projekt "Mabema versaje" der "Circus-Hein" Station im Dorf. Eine Woche lang sind die Erst- bis Viertklässler die Stars in der Manege des "Zirkus Rottmero". So haben die Grundschüler ihren Zirkus auf Zeit getauft.

"Wir sind überglücklich, dass der Circus Hein zu uns gekommen ist, obwohl unsere Schule eigentlich zu klein für so ein Projekt ist", freute sich Monika Bähnert. Sie hat mit ihren Lehrerkolleginnen die Zirkuswoche organisiert und den Kindern einen Herzenswunsch erfüllt.

Die Zirkusfamilie Hein lebt und liebt ihren Beruf in siebenter Generation. Seit zwei Jahrzehnten haben sich die Heins auf Zirkusprojekte wie den Mitmachzirkus spezialisiert. Alle Artisten gehören zur Familie, ihre Anfangsbuchstaben bilden den Namen "Mabema versaje".

Benjamin Hein ist das "be" in "Mabema" und Zirkusmensch mit Herz und Blut. Er berichtet: "Wir haben vor Jahren unsere großen Tiernummern mit Elefanten und Raubtieren aufgegeben. Für die Tiere wurde immer mehr Platz nötig. Auf unseren einstigen Stellflächen stehen heute Supermärkte. Es wurde einfach zu eng, und die Auflagen sind immer strenger geworden".

Heute tummeln sich kleine Kinder statt großer Tiere in der Manege. Der Spaß ist geblieben. "Wir touren auch nicht mehr mit dem Zirkuszelt, bauen unsere Manegen heute in Sälen auf. Das Geld, das wir beim Zirkuszelt sparen, stecken wir in die Kostüme, von denen wir 500 Exemplare aus unserem Fundus mitgebracht haben. Allein die handgefertigten Clowns-Schuhe kosten zwischen 200 und 300 Euro", erzählt Benjamin Hein und lobt: "Die Bedingungen hier in Rottmersleben sind gut. Der Bürgermeister hat uns seinen eigenen Saal gegeben. Die Nachbarn haben Verständnis für den Trubel vor der Tür", erzählt Benjamin Hein.

Vor der Zirkuswoche durften die Kinder drei Wunschrollen für die Vorstellung äußern. Die meisten bekamen ihren ersten Wunsch erfüllt und folgten gestern den Artisten in die Trainingsgruppen, probierten sich als Fakire, Clowns, Ziegen- und Taubendompteure, als Seilakrobaten und Zauberer. Benjamin Hein: "Schon nach dem ersten Tag muss das Grundgerüst der Nummer stehen. Am zweiten Tag geht es dann in der Manege an den Feinschliff, am Mittwochvormittag ist Generalprobe, am Nachmittag wird es dann ernst."

Vier Vorstellungen wird es geben - am Mittwoch und am Donnerstag jeweils um 15 und 18 Uhr. Viele Tickets sind schon weg, doch es soll noch welche an der Abendkasse geben, versprechen die Zirkusleute. Ihre 92 Schützlinge hoffen auf ein richtig volles Haus. Schon gestern roch es im Kultursaal ordentlich nach Zirkusluft. "In den Kostümen wird das alles noch viel schöner. Wenn ihr fleißig trainiert, wird es toll", spornt Benjamin Hein die Kinder an.