Parkleiter Fred Braumann: Ein gutes Auskommen der Menschen in der Region ermöglichen Naturpark Drömling möchte sich für Unesco-Biosphären-Programm bewerben
Eine erste Kontaktaufnahme der Naturparkverwaltung Drömling mit dem deutschen Nationalkomitee für das Unesco-Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) ist erfolgt. Dazu war der Vorsitzende des Komitees, Martin Waldhausen, vor Ort.
Oebisfelde/Kämkerhorst l Für das Jahr 2015 hat die Verwaltung des Naturparkes Drömling die Bewerbung für den Status Biosphärenreservat Drömling ins Auge gefasst. "Entschieden wird so eine Bewerbung zunächst nach nationalem Recht, und weil Umweltschutz und alles, was dazugehört, Ländersache ist, werden wir zuerst die Anerkennung in Sachsen-Anhalt anstreben, das beginnt schon im kommenden Jahr", so Fred Braumann, Leiter der Naturparkverwaltung.
Die jetzt bestehende Verordnung müsse dann abgelöst werden durch eine neue Verordnung zu Biosphärenreservaten. In dem Zusammenhang seien dann auch Gespräche mit den betroffenen Kommunen, also Oebisfelde-Weferlingen, Calvörde, Gardelegen, Klötze und Haldensleben, nötig. Auch der Zweckverband Drömling und die Fremdenverkehrs- und ähnliche Vereine seien wichtige Partner.
Während der Arbeitsberatung, an der auch der Vorsitzende des nationalen MAB-Komitees, Martin Waldhausen, teilnahm, signalisierte Norbert Burget vom niedersächsischen Umweltministerium, dass auch von niedersächsischer Seite darüber nachgedacht werde, Biosphärenreservate zu schaffen. "Der Drömling ist dabei eine Option, aber es besteht eben grundsätzlich die Möglichkeit, dass wir länderübergreifend arbeiten können, was auch dem Wunsch des MAB entsprechen würde", so Braumann.
Grundsätzlich gebe es bei der Schaffung von Biosphärenreservaten immer die Bestrebung, die Bewohner der betreffenden Region in das Konzept einzubeziehen. "Es geht ja darum, dass auf regionaler Ebene auch ein gutes Auskommen der Menschen ermöglicht werden soll. Ideen gibt es sehr viele, aber bis zu deren Umsetzung ist es noch ein weiter Weg. Denn was wir anbieten, muss dann auch gut sein", so Braumann.
Bei der Tour durch den Drömling sei der Tenor gewesen, dass die Moordammkultur mit den Grabensystemen und Stauanlagen mindestens bundesweit, wenn nicht sogar international einmalig sei.