Schlüsselübergabe: Wehrstedter Kindertagesstätte ab sofort unter neuer Trägerschaft Neue "Orgelpfeifen" für die Diakonie
Die Kindertagesstätte "Wehrstedter Orgelpfeifen" wird seit dem 1. Januar unter neuer Trägerschaft betrieben. Die Kirchengemeinde Liebfrauen hat den symbolischen Schlüssel gestern an das Diakonische Werk im Kirchenkreis Halberstadt übergeben.
Halberstadt l "Das war eine schöne Zeit. Ihr wart da und wir waren auch da. Und auch nach dem Trägerwechsel könnt Ihr Euch sicher sein: Wir sind für Euch da!" Damit unterstrich der Pfarrer der evangelischen Liebfrauengemeinde, Friedrich Wegner, dass sich für die mehr als 40 Kinder, die täglich in den Kindergarten "Wehrstedter Orgelpfeifen" kommen, gar nicht so viel ändern wird.
Nach fast sechs Jahren gibt die Gemeinde die Trägerschaft für die Kindertagesstätte in der Wehrstedter Schillerstraße in die bewährten Hände des Diakonischen Werkes ab. "Dies geschieht nicht aus einer Zwangssituation heraus. Wir stehen nicht mit dem Rücken zur Wand", betonte Wegner. Vielmehr sei es so, dass es aufwendiger sei, eine einzelne Einrichtung zu tragen, als, wie die Diakonie, mehrere. Viel Verantwortung und Verwaltung war bisher durch ehrenamtliche Tätigkeit abgedeckt worden. "Ohne das engagierte Elternkuratorium hätte das nicht funktioniert", so Wegner weiter. Nun gehöre man zu einer größeren Gemeinschaft, und das sei für die Arbeit ein Gewinn, denn es würde mehr Möglichkeiten zum Austausch und zu Anregungen untereinander geben.
"Aus einer kleinen Einrichtung ist eine doppelt so große und sehr lebendige geworden."
Friedrich Wegner, Pfarrer Liebfrauengemeinde
Der Zeitpunkt ist in den Augen des Pfarrers genau der richtige. Die Einrichtung habe sich bewährt, die Aufbauarbeit wäre abgeschlossen: "Aus einer sehr kleinen Einrichtung ist eine doppelt so große und sehr lebendige geworden." Die Kirchengemeinde wird sich auch in Zukunft für die "Orgelpfeifen" engagieren. Wegner versprach, den Kontakt zum Elternkuratorium und zu den Kindern zu pflegen.
Um das bereits unterschriebene Vertragswerk symbolisch zu untermauern, trafen sich gestern Vertreter von Diakonie und Kirchengemeinde. Während der Gemeindevorsitzende Thomas Handrick der Diakonie-Geschäftsführerin Gabriele Schwentek den symbolischen Schlüssel für die Kita überreichte, gab es für die Kleinen einen Schlüssel aus Brötchenteig zum Knabbern. Die Leiterin der Kita, Heidrun Kruse, dankte Friedrich Wegner stellvertretend für die ganze Gemeinde, für den Mut, eine evangelische Kita aufgebaut zuhaben. "Und wir freuen uns, dass Sie uns auch weiterhin begleiten wollen", so Kruse. Auch Thomas Handrick betonte noch einmal, dass "hier in Wehrstedt etwas Erstaunliches geschaffen worden ist". Sowohl die benachbarte Grundschule als auch der Kindergarten hätten vor einigen Jahren doch bereits auf dem Abstellgleis gestanden. "Hier wurde aber gezeigt, dass es möglich ist, einen solchen Standort zu erhalten, zu sanieren und auf eine gesunde wirtschaftliche Basis zu stellen, wenn man denn will", so Handrick weiter.
Für die fünf Erzieherinnen sowie die Auszubildenden und eine Praktikantin ändert sich im Übrigen nichts. Alle wurden zu gleichen Konditionen von der Diakonie übernommen und werden auch künftig dieselben Tariferhöhungen wie die übrigen mehr als 200 Diakonie-Mitarbeiter erhalten.