Neues Pädagogikprojekt steht schon wieder vor dem Aus Ohre-Schule fehlt das Geld zur Beförderung der Reit-AG
Uthmöden. Seit noch nicht einmal vier Wochen gibt es an der Ohre-Schule in Uthmöden ein neues Projekt, und schon steht es vor dem Aus. Mithilfe von tiergestützter Pädagogik soll den Mädchen und Jungen geholfen werden, die Körperwahrnehmung sowie das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl zu entwickeln und die Konzentration zu fördern. "Neben Spaß und Freude stehen dabei auch die Erfolgserlebnisse für unsere Schüler im Vordergrund. Das fördert die Gesamtpersönlichkeit sowie die Selbst- und Fremdwahrnehmung", erklärt Schulleiterin Kerstin Wiergowski.
So wurde zum Schuljahresbeginn eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und dem Freizeit- und Fahrverein "Neun Eichen" Haldensleben getroffen, um eine Arbeitsgemeinschaft Reiten an der Ohre-Schule ins Leben zu rufen und auch zu finanzieren. Einmal wöchentlich haben so Schüler die Möglichkeit zum Ponyreiten auf dem Ponyhof zwischen den Wäldern in der Kreisstadt. "Es ist ein besonderes Erlebnis, auf dem Reiterhof zu lernen und zu trainieren. Es ist eine andere Umgebung, und das fordert und fördert unsere Schüler", so die Schulleiterin weiter.
Doch es gibt ein Problem - die Beförderung der Kinder von Uthmöden nach Haldensleben. "Zunächst hieß es zwei Euro pro Schüler und Fahrt, dann vier Euro. Mittlerweile wird für bis zu acht Personen ein Festpreis von 20 Euro verlangt, ab neun Personen 40 Euro", erzählt Wiergowski. "Doch diese hohen Kosten sind für die Eltern unzumutbar, und leider sind auch unsere Haushaltsmittel nicht ausreichend, da es sich um regelmäßige wöchentliche Ausgaben handelt."
Die Schulleiterin ist zwar dankbar, dass in der vergangenen Woche Maren Braumann mit ihren Pferden nach Uthmöden kam, doch sei dies keine dauerhafte und vor allem keine optimale Lösung: "Die Kinder sind dabei trotzdem in ihrer gewohnten Umgebung, und bei schlechter Witterung müsste das Reiten dann sowieso ausfallen."
Kerstin Wiergowski und ihre Kollegen sind nun auf der Suche nach Sponsoren, die den Kindern diese besondere Erlebnispädagogik ermöglichen können. "Wir haben derzeit zwölf Schüler in der Arbeitsgemeinschaft, und es macht ihnen sehr viel Spaß. Doch das Interesse ist noch viel größer, viele Schüler würden gern dort mitmachen", so Wiergowskis Erfahrungen.
Ein Bild von der tiergestützen Pädagogik kann sich jeder Besucher beim Tag der offenen Tür der Einrichtung machen. "An diesem Tag feiern wir auch das zehnjährige Bestehen der Schule am Standort Uthmöden", wünscht sich die Schulleiterin viele Gäste. Während dieser Veranstaltung werden die Inhalte und das Profil der Schule vorgestellt, es sind Spezialisten der Selbsthilfegruppe ADHS vor Ort und bieten Beratungen an, der Förderverein und die Schulbibliothek präsentieren sich, das Anti-Aggressionstraining wird demonstriert, und das Tierheim Satuelle sowie der Ponyhof sind zu Gast. "Wir würden für Geldspenden für die Reit-AG oder sogar ein Fahrzeug für maximal 15 Personen sehr dankbar sein", hofft Kerstin Wiergowski auf Unterstützung des Projekts.